Kriminalität in Hennef geht zurück

Erfreut zeigte sich Bürgermeister Mario Dahm über die offiziellen Zahlen der Kriminalitätsstatistik der Kreispolizei für das Jahr 2023. Die Zahl der Straftaten in Hennef ist um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Dieser Rückgang ist umso bemerkenswerter, weil die Zahlen landesweit angestiegen sind und etwa bei Gewaltdelikten seit 25 Jahren in NRW nicht höher lagen.

In Hennef hingegen sind die Fälle in den Bereichen Gewaltdelikte, Straßenkriminalität, Raub oder Sachbeschädigung teils stark zurückgegangen. Signifikante Anstiege zeigten sich, wie landesweit, bei Ladendiebstählen und bei Sexualdelikten. Letzteres erklärt die Polizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises mit dem verstärkten Personaleinsatz gerade im Bereich der Straftaten gegen Kinder und der Kinderpornografie, wodurch mehr Fälle aufgedeckt werden konnten. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtzahl der Straftaten liegt in Hennef mit 22,5 Prozent erheblich unter dem Landesschnitt. Besorgniserregend ist hingegen der steigende Anteil an Kindern und Jugendlichen unter den Tatverdächtigen auch im Rhein-Sieg-Kreis.

Insgesamt liegt der rechtsrheinische Rhein-Sieg-Kreis bei sogenannten Kriminalitätshäufigkeitszahl 34 Prozent unter dem NRW-weiten Landesdurchschnitt, die Stadt Hennef schneidet sogar noch etwas besser ab. Die Aufklärungsrate in Hennef ist auf 57,2 Prozent angestiegen. Bei schweren Straftaten etwa gegen das Leben (2 Fälle, 100 Prozent) und Gewaltdelikten (91 Fälle, 75 Prozent) liegt die Aufklärungsquote deutlich höher.

„Die Kriminalität in Hennef ist rückläufig, die Aufklärungsquote gestiegen. Das belegt die gute Arbeit der Polizei und zeigt, dass es sich in unserer Stadt gut und sicher leben lässt“, so bewertet Bürgermeister Dahm die Zahlen und lobt die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Stadtordnungsdienst im Rahmen der kommunalen Ordnungspartnerschaft. „Diese enge Kooperation und hohe Präsenz stärken auch das Sicherheitsempfinden.“

Die offizielle Statistik belegt zudem, dass die Abschaltung der Straßenbeleuchtung in der Nacht, die mit dem Ziel der Energieeinsparung von rund 450.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erfolgte und einen großen Teil des Jahres 2023 andauerte, keine negative Auswirkung auf die Kriminalität in Hennef hatte. Im Gegenteil sind die Zahlen auch bei Straßenkriminalität oder Wohnungseinbrüchen in diesem Zeitraum sogar zurückgegangen.

„Eine gute Personalausstattung der Polizei auch in der Fläche ist erforderlich, um die Zahlen im Rhein-Sieg-Kreis weiter auf einem guten Niveau zu halten“, erklärt Bürgermeister Dahm. Zudem müsse der Blick angesichts der landesweit steigenden Zahlen im Bereich der Eigentumsdelikte noch stärker auf die Bekämpfung von Armut gelegt werden. Mit Blick auf die steigenden Zahlen bei tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen helfe nur konsequente Prävention und frühe Intervention. „Hier stehen die Kommunen finanziell allerdings mit dem Rücken zur Wand. Das Land muss die Städte und Gemeinden mit einer auskömmlichen Finanzierung endlich in die Lage versetzen, diese gesellschaftlichen Herausforderungen im Bereich der Jugendhilfe auch meistern zu können. Kriminalität bekämpft man am besten, bevor sie überhaupt entsteht“, so der Bürgermeister.