Chronologie der Geschichte Hennefs

Eine "Post zweiter Klasse" habe das Dorf Hennef und es liege in "herrlicher Gegend", so Brockhaus Konversationslexikon von 1894. Die herrliche Gegend stimmt bis heute, aber die Post im Zentrum ist eine ganz normale zeitgemäße Postfiliale. Und ein "Dorf" ist Hennef spätestens seit 1981 nicht mehr. Damals wurde Hennef "Stadt".

„Hennefer Geschichte“ – eigentlich ein falscher Begriff. Wer diese Chronik liest, wird feststellen, dass „Hennef“ in der heutigen Form ein sehr junges Gebilde ist. Geistingen, Stadt Blankenberg, Bödingen und Uckerath waren die Orte, die in der „Hennefer Geschichte“ lange Zeit tonangebend waren.

Dort, wo sich Geschichtsschreibung auf Urkunden beziehen kann, ist Geistingen am frühesten nachweisbar (um 800), Hennef (als „Hanafo“) erst ab dem Jahr 1075, Blankenberg ab 1181 und Bödingen (das heutige Altenbödingen) ab 1190. Lange Zeit waren Burg und Stadt Blankenberg die bedeutendste Siedlung im heutigen Gebiet von Hennef.

 

Die immer wieder gestellte Frage nach „den ersten Hennefern“ ist nicht nur problematisch, weil sich Geistinger, Bödinger, Blankenberger und andere sicher nicht als „Hennefer“ gesehen haben, sondern weil die Frage nach den Ursprüngen die Geschichtswissenschaft immer an ihre Grenzen bringt. Man kann nur nachweisen, was irgendwo urkundlich erwähnt ist oder was man gefunden hat. Und auch dabei bleibt oft ein großer Spielraum für Interpretationen (Urkunden müssen nicht immer korrekt sein, man denke an die so genannte „Konstantinische Schenkung“). Vor allem bei Funden ist eine genaue Jahresangabe oft nicht möglich. Neue Forschungen können zudem sicher geglaubte Erkenntnisse fehlerhaft erscheinen lassen. Die Anfänge also liegen im Ungefähren, die Angaben für das gesamte Mittelalter spiegeln den heutigen Erkenntnisstand wieder.

Die "Zeittafel zur Hennefer Geschichte. Von der Vor- und Frühzeit bis heute" liegt in der dritten, erweiterten und aktualisierten Auflage 2015 vor. Das Heft steht hier (s.u.) als Download und zum sofortigen Lesen zur Verfügung. Gedruckte Exemplare bekommt man im Archiv der Stadt und in der Tourist-Info im Rathaus.