Personalsituation in Kitas: erste Erfolge, Lage aber weiter angespannt

(dmg) Die Personalsituation in den städtischen Kitas bleibt angespannt. Dennoch kann die Stadt erste Erfolge ihrer intensiven Personalkampagne verzeichnen. So haben sich während der bisherigen Laufzeit der Werbekampagne vom 1. Februar bis zum 5. Mai 28 Fachkräfte und 12 Ergänzungskräfte beworben, eingestellt wurden bisher 8 Fachkräfte und 3 Ergänzungskräfte, für einen Beginn ab dem 1. Juni haben außerdem 11 Fachkräfte, 2 Ergänzungskräfte und eine Kita-Leitung bereits ihre Verträge unterschrieben. Zwischen dem 1. Juli und dem 1. Oktober kommen 6 Kolleginnen aus der Elternzeit zurück und von den Auszubildenden werden 4 Fachkräfte und 3 Ergänzungskräfte übernommen.

Situation in der Kita Gartenstraße

Auch in der von personellen Engpässen zuletzt besonders betroffenen städtischen Kita Gartenstraße konnte die Stadt erste Verbesserungen erreichen: hier wurden bis zum 1. Mai 4 Fachkräfte, 2 Ergänzungskräfte und 2 Alltagshelferinnen eingestellt. Die Stelle der Kita-Leitung wird ab dem 1. August wiederbesetzt sein. Die   3-Tage-Betreuung muss bis zu den Sommerferien weitergeführt werden, Vorschulkinder werden allerdings seit dem 8. Mai wieder an vier Tagen betreut. Das Ziel, die 5-Tage-Betreuung nach den Sommerferien wieder zu erreichen, ist angesichts der zu erwartenden personellen Verstärkung möglich.

Intensive Personalkampagne

Die intensive Personalkampagne umfasst eine Werbekampagne mit Bannern, Social-Media-Beiträgen wie z.B. kreative Kurzvideos aller 13 städtischen Kitas, Dauerausschreibungen, Aushänge in öffentlichen Einrichtungen und Teilnahme an Berufsmessen. Außerdem wurden die Kooperation mit dem Jobcenter verstärkt, die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht sowie der Einstellungsprozess beschleunigt, um die wichtigsten Maßnahmen zu nennen.

Damit nicht genug, weitere Maßnahmen sind geplant

  • Optimierung des Notfallkonzeptes: Vertreter von Träger und Kitas entwickeln ein erweitertes Notfallkonzept, das Transparenz und verlässlichere Planung für Familien im Falle einer personellen Unterbesetzung bietet; das Konzept soll zum 1. August in allen städtischen Kindertageseinrichtungen eingeführt werden.
  • Einführung der Kita-App in allen städtischen Kitas, so dass Familien schneller informiert werden.
  • Einführung eines Springerpools, um situativ auf Krankheitsausfälle reagieren zu können

Keine vollumfängliche Aufnahme von Kindern

Trotz der dargestellten großen Anstrengungen zur Gewinnung von Fachkräften für den Bereich der Tagesbetreuung von Kindern und der erfolgreichen Anwerbung neuen Personals, bleiben zum Beginn des neuen Kindergartenjahres am 1. August in einzelnen Einrichtungen Personalvakanzen. Diese führen dazu, dass die Aufnahme von Kindern nicht im vollen Umfang zum 1. August möglich sein wird. Sowohl die Stadt Hennef als auch betroffene freie Träger werden die Aufnahme daher nur sukzessive vornehmen können, bis sich der Personalbestand wieder nachhaltig verbessert hat.

​​​​​​​System der Kindertagesbetreuung bleibt fragil

Es bleibt bei der Feststellung, dass das gesamte System der Kindertagesbetreuung aufgrund des erheblichen Mangels an Fachkräften weiterhin sehr fragil ist. So besteht bei allen Neueinstellungen eine sechsmonatige Probezeit, es gibt weiterhin Ausfälle durch Krankheit oder Schwangerschaft und nicht zuletzt wechselt das Personal auch zu anderen Einrichtungen oder zu anderen Trägern.

Daher werden auch die Bemühungen um zusätzliche Ausbildungsplätze im Rahmen der Praxisintegrierten Ausbildung (PIA), die es jetzt auch für den Bereich der Kinderpfleger*innen gibt, seitens der Stadt Hennef bis zum Rande des Möglichen ausgeschöpft. Dies führt allerdings auch zu einer weiteren Belastung der Leitungskräfte in den Einrichtungen.

Hintergrund

Die Stadt Hennef betreibt 13 Kitas mit zusammengenommen rund 760 Kindern. Im Stellenplan sind zur Betreuung 135 Stellen für Fachkräfte und 25 Stellen für Ergänzungskräfte vorgesehen. Krankheitsausfälle, Urlaubszeiten und Beschäftigungsverbote aufgrund von Schwangerschaften reduzieren die Zahl der tatsächlich anwesenden Mitarbeiter*innen.

------------
Beitrag vom 22.5.2023