Hennef ist Teil der
kommunalen Initiative
„Städte Sicherer Häfen"

Die Stadt Hennef ist eine offene und eine bunte Stadt. Hier ist Jede und Jeder willkommen!

Dies hat der Rat im Sommer 2016 durch die Verabschiedung der Hennefer Erklärung deutlich gemacht. Auch der Umgang mit den Menschen, die im Zuge des großen Zustroms von Flüchtlingen nach Europa in Hennef angekommen sind, zeugt von dem Willen, den Geflüchteten, unabhängig davon, ob sie eine Bleibeperspektive haben oder grundsätzlich ausreisepflichtig sind, ihr Aufenthalt aber geduldet wird, wertschätzend und unterstützend entgegen zu treten.

Erwähnt sei hier beispielhaft, dass es der Verwaltung gelungen ist, die Menschen nach der anfänglichen Unterbringung in Gemeinschaftseinrichtungen sehr schnell mit Wohnungen im gesamten Stadtgebiet dezentral zu versorgen. Zahlreiche Henneferinnen und Hennefer engagieren sich bis heute ehrenamtlich in der Unterstützung der Zielgruppe. Insoweit schließt sich die Stadt Hennef auch der Initiative vieler Kommunen in ganz Deutschland an, zusätzlich zu der vereinbarten Aufnahmequote weitere Flüchtlinge - und nicht nur aus Seenot Gerettete - aufzunehmen.


Weitere Infos

Beschluss des Stadtrates

Der Hennefer Stadtrat hat 15. März 2021 einstimmig beschlossen, dass sich die Stadt der kommunalen Initiative „Städte Sicherer Häfen" anschließt und der Potsdamer Erklärung vom 3. Juni 2019 beitritt. Die Stadt Hennef bekennt sich zur Vielfalt ihrer Stadtgesellschaft und bekräftigt insofern die „Hennefer Erklärung" des Stadtrates vom 27. Juni 2016.

Potsdamer Erklärung
der „Städte Sicherer Häfen"

Im Sommer 2018 lag das zivile Rettungsschiff Lifeline eine Woche lang mit 234 Menschen an Bord vor der europäischen Küste im Mittelmeer. Obwohl mehrere europäische Länder und Städte bereit waren, die aus Seenot Geretteten aufzunehmen, wurde dem Schiff das Einlaufen in einen Hafen verweigert.

Vor diesem Hintergrund gründete sich die Initiative „Seebrücke — schafft Sichere Häfen". Bis dato erklärten sich über 50 deutsche Städte mit der Initiative solidarisch. Diese haben sich in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Resolutionen und Appellen an die Bundesregierung gewandt und ihre Bereitschaft signalisiert, die aus Seenot Geretteten zusätzlich aufzunehmen. Sie setzen damit ein Zeichen der Solidarität und Mitmenschlichkeit und sind bereit, ihren Beitrag zu leisten, um die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer zu beenden. In der Bundesrepublik wirkt das Verhalten des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat wenig konstruktiv, wenn es darum geht, diese Angebote der direkten Hilfe zu ermöglichen.

Eingedenk dieser Situation haben sich im April 2019 mehrere Vertreterinnen der sich mit der Initiative „Seebrücke schafft sichere Häfen" solidarisch erklärenden Städte in der Landeshauptstadt Potsdam getroffen. Im Ergebnis des Arbeitstreffens wiederholen wir, die „Städte Sicherer Häfen", unsere Bereitschaft, aus Seenot gerettete Schutzsuchende zusätzlich aufzunehmen. In diesem Zusammenhang erklären wir uns erneut mit der Initiative Seebrücke und der zivilen Seenotrettung auf dem Mittelmeer solidarisch.

Als „Städte Sicherer Häfen" fordern wir von der Bundesregierung und dem Bundesinnenminister die schnellstmögliche Zusage, dass wir aufnahmebereiten Kommunen und Gemeinden die aus Seenot im Mittelmeer geretteten Geflüchteten auch aufnehmen können. Wir fordern die Bundesregierung und den Bundesinnenminister auf, uns „Städte Sicherer Häfen" bei der praktischen Aufnahme, der Unterbringung und der Finanzierung zu unterstützen.

Wir „Städte Sicherer Häfen" fordern von der Bundesregierung und dem Bundesinnenminister die Einrichtung eines an den rechtsstaatlichen Grundsätzen ausgerichteten Verteilungsschlüssels für die aus Seenot geretteten Schutzsuchenden. Wir fordern zu diesem Zweck eine Bund-Länder-Vereinbarung im Sinne einer direkten Aufnahme von aus Seenot Geretteten von Bord in die aufnahmewilligen Kommunen und  Gemeinden. Die Verteilung soll neben dem Königsteiner Schlüssel durch einen zu vereinbarenden zusätzlichen Schlüssel geregelt werden. Die aufnehmenden Kommunen und Gemeinden fordern von der Bundesregierung und dem Bundesinnenminister dabei die rechtliche und finanzielle Gleichstellung und Gleichbehandlung der zusätzlich Aufgenommen. Den aus Seenot Geretteten muss selbstverständlich der Zugang zu einem fairen, rechtsstaatlichen Asylverfahren gewährt werden.

Potsdam, den 03.06. 2019
Die Städte Sicherer Häfen