Richtfest der Kapelle zur „Schmerzhaften Mutter“

Kleines Richtfest in Söven: Bürgermeister Klaus Pipke (Mitte) mit den Sövener Bürgerinnen und Bürgern vor Kapelle „Zur schmerzhaften Mutter“.

Kleines Richtfest in Söven: Bürgermeister Klaus Pipke (Mitte) mit den Sövener Bürgerinnen und Bürgern vor Kapelle „Zur schmerzhaften Mutter“.

(5.6.2018, ms) Über die Fortschritte der Sanierung der Sövener Kapelle „Zur schmerzhaften Mutter“ überzeugte sich Bürgermeister Klaus Pipke während eines kleinen Richtfestes: „Ich freue mich, dass wir diese Kapelle, die bis heute im Sövener Dorfleben eine große Rolle spielt, erhalten können.“

Das kleine Gotteshaus an der Zinnestraße in Hennef-Söven, das in den ältesten Bauteilen auf das Jahr 1780 zurückgeht, wies im Bereich des Mauerwerkes und des hölzernen Dachstuhles gravierende Bauschäden auf und wurde bis auf die Grundmauern zurückgebaut. Die Außenwände der Kapelle sind trockengelegt, die Schäden an den Wänden behoben und der durch Insektenbefall stark geschädigte Dachstuhl, in Abstimmung mit der Denkmalbehörde des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) und dem Amt für Bauordnung und Unterer Denkmalbehörde der Stadt Hennef, denkmalgerecht saniert und wieder neu aufgebaut. Die Wände, die weitestgehend noch aus handgeformten Sand-Lehmsteinen bestehen, werden Innen wie Außen neu verputzt, ebenso werden ein neuer Boden und eine Deckenbekleidung eingebaut, die Eingangstüren in altem Stil belassen, jedoch saniert und neu farblich behandelt.

Die Kosten in Höhe von rund 152.000 Euro übernimmt die Stadt Hennef. Beendet ist die Sanierung voraussichtlich Mitte August.

Zur Geschichte der Kapelle

Wie der Urhandriß der Katasterkarte von 1826 ausweist, besaß zu dieser Zeit die „Nachbarschaft von Söven“ ein Grundstück mit einer Kapelle, deren Erbauungszeit auf die Zeit um 1780 datiert wurde und die 1895 abbrannte. Nach mündlicher Überlieferung befand sich schon vor Errichtung der Kapelle an diesem Standort ein Kreuz unter einer Linde. Die Kapelle wurde bald darauf wieder aufgebaut und 1933 grundlegend instand gesetzt. 1934 erwarb der “Verein zur Wahrung gemeinnütziger Interessen” eine anschließende 135 Quadratmeter kleine Parzelle, um die Umgebung des Gotteshauses zu verschönern. Die Kapelle ist im Inneren sehr schlicht gehalten. Ein einfacher hölzerner Altar schmückt die Kopfseite. Die Chorwand hat eine Nische, in der früher wohl eine Figur der „Schmerzhaften Mutter“ gestanden hat. Die Kapelle, die in Eigeninitiative der Dorfbewohner erbaut und gepflegt wurde, war zwar nie eine richtige Kirche, spielte aber im religiösen Leben des Dorfes stets eine bedeutende Rolle. Bis zum zweiten Weltkrieg wurden hier die Maiandachten gehalten und noch in den fünfziger Jahren diente sie zur Aufbewahrung der Toten des Ortes, wo man die traditionelle Totenwache hielt. Diese finden dort auch heute noch vor der Beerdigung Sövener Bürger statt, wenn der Wunsch danach besteht. Genauso wird zur heutigen Zeit, auf Wunsch der Angehörigen, in einem an der Kapelle angebrachten Schaukasten der Name eines gerade verstorbenen Sövener Bürgers ausgehängt, sowie eine Gedenkkerze im seitlichen Fenster aufgestellt.