Neuer Umweltsensor auf der Smart-City-Karte

Der Umweltsensor am Balkon des Historischen Rathauses

Der Umweltsensor am Balkon des Historischen Rathauses

(3.9.2019, ms) „Ich freue mich, dass Hennef eine der ersten Städte in Deutschland ist, die einen Umweltsensor als Informationsquelle im Rahmen der Digital- und Umwelt- und Klimastrategie einsetzt. Mit diesem Angebot zeigen wir, dass wir die Themen Umwelt, Klimaschutz und Schadstoffbelastung in Hennef ernst nehmen und transparent darstellen. Dies ist umso wichtiger, weil die Stadt Hennef im Juni den Klimanotstand ausgerufen hat. Auch wenn es sich nicht um offizielle, amtliche Messwerte handelt, erhalten wir damit jedoch gute Hinweise auf die Luftqualität in der Innenstadt und gegebenenfalls auf Bereiche, wo wir genauer hinsehen oder handeln müssen“, so Bürgermeister Klaus Pipke.

Als Baustein der Digitalstrategie betreibt die Stadt Hennef seit einiger Zeit ein Online-Informationssystem mit Echtzeitdaten aus den Bereichen Umwelt- und Mobilität in Form einer Smart-City-Karte in ihrem Internetangebot. Dort sind unter anderem freie Parkplätze der Tiefgarage des Rathauses oder des Saturn-Parkhauses oder der Belegungsstatus von einigen Behinderten-Parkplätzen und e-Ladestationen zu sehen. Als neuestes Element hinzugekommen sind nun auch die Daten des Umweltsensorsensors. Dieser misst vor dem Historischen Rathaus an der Frankfurter Straße die Luftschadstoffe Ozon, Feinstaub, Ammoniak, Kohlenstoffmonoxid und das zuletzt im Zusammenhang mit Dieselfahrzeugen viel diskutierte Sickstoffdioxid.

Der Sensor stammt von dem Hamburger Start-Up-Unternehmen Breeze Technologies, welches die Sensoren anhand von Labormessungen und Vergleichsmessungen mit einer amtlichen Messstation eicht. Der Sensor errechnet aus den einzelnen Messwerten einen leicht verständlichen Luftqualitätsindex im Schulnotensystem. Bei Interesse kann der Sensor kostenlos „abonniert“ werden, um täglich eine E-Mail mit den Luftqualitätsdaten zu erhalten.

Für das städtische Umweltamt und die Klimaschutzmanagerin der Stadt ist der neue Sensor ein hilfreiches Instrument zur Umwelt- und Klimabeobachtung. Dort werden die Daten der Sensoren auch im Zeitlauf verfolgt und die Datenreihen der einzelnen Luftschadstoffe genauer ausgewertet. Jedenfalls herrschte Erleichterung in der Verwaltung, denn die bisherigen Messwerte zeigen eine unproblematische Luftqualität in der Innenstadt, die Messwerte liegen ganz überwiegend in sehr guten oder guten Bereichen.

Die Übertragungstechnik

Die Übertragungstechnik für das städtische Sensornetzwerk ist ein spezielles Funknetzwerk mit hoher Reichweite und geringem Energiebedarf. Es basiert auf LoRaWAN, ist weltweit kompatibel und bereits gut in Hennef und dem westlichen Rhein-Sieg-Kreis verfügbar. Das offene Netz wurde und wird gemeinsam auf ehrenamtlicher Basis vom Verein „Freie Netzwerker“ aus Hennef, der sich auch als digitalen Ortsverschönerungsvereins bezeichnet und gleichzeitig unter anderem Initiator des Vereins Machwerk, der Machzwerge und der Freifunk Community ist, gemeinsam mit der städtischen IT-Abteilung aufgebaut.

Smart City Aktivitäten

Die Smart City Aktivitäten der Stadt und des Vereins „Freie Netzwerker“ fanden auch großen Anklang bei einem Treffen der regionalen Klimaschutzmanager, die sich in Hennef über die Möglichkeiten der neuen Technologie informierten, wobei insbesondere der Wasserstandsensor, der bereits am Horstmannsteg im Echteinsatz war, für ein Frühwarnsystem für den Hochwasser- und Starkregenschutz im Fokus des Interesses stand. In naher Zukunft ist geplant, weitere Sensoren auch an verschiedenen Zuläufen der Sieg zu installieren, die zeitnah Daten zu möglichen Gefahren durch Hochwasser oder Starkregen liefern.
Die Bertelsmann-Stiftung informierte sich im Rahmen ihres Smart-Country-Programms, bei welchem Beispiele für die Digitalisierung im ländlichen Raum vorgestellt werden, ebenfalls in einem Vor-Ort Termin über die genannten Aktivitäten in Hennef.

Smart-City-Karte als App

Die Smart-City-Karte mit den Umweltdaten und Informationen zu freien Parkplätzen, inklusive Navigationsmöglichkeit wird auch als App angeboten. Dazu ist aus den jeweiligen Stores die App „Explorer für ArcGIS“ zu installieren, anschließend ohne Anmeldung fortsetzten und Hennef in die Suchmaske eingeben.

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