Besser heizen ohne fossile Brennstoffe

Bürgermeister Mario Dahm (rechts) unterstützt die Verbraucherzentrale NRW bei ihrer Aktion zum Heizungstausch. Foto: Evelyn Hillebrand

Bürgermeister Mario Dahm (rechts) unterstützt die Verbraucherzentrale NRW bei ihrer Aktion zum Heizungstausch. Foto: Evelyn Hillebrand

(27.4.2021, ms) Zehn leere Ölfässer, auf einem Anhänger montiert, waren Mitte April vor der Meys Fabrik in Hennef zu sehen. Bürgermeister Mario Dahm, Heike Behrendt, Klimaschutzmanagerin der Stadt Hennef, und Thorsten Schmidt von der Energieagentur Rhein-Sieg unterstützen die Verbraucherzentrale NRW bei ihrer Aktion zum Heizungstausch.

„Mit dieser Aktion soll der durchschnittliche Ölverbrauch eines älteren Einfamilienhauses sichtbar gemacht und auf die derzeit guten Bedingungen beim Wechsel auf moderne Heizungstechnik aufmerksam gemacht werden,“ sagte Petra Grebing, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW im Rhein-Sieg-Kreis.

Vom Keller aus jagt die Ölheizung jährlich fässerweise Öl durch den Schornstein. Dies ist Realität in gut einem Viertel der NRW-Haushalte, die nach wie vor auf den fossilen Brennstoff setzen. Noch mehr Haushalte, annähernd 55 Prozent, heizen mit Gas. Doch drei Gründe sprechen aktuell dafür, sich jetzt mit dem Einbau moderner Heiztechnologie zu beschäftigen: die zehnprozentige Teuerung von Öl und Gas, das Aus per Gesetz für veraltete Technik und die attraktiven Fördermöglichkeiten für klimafreundliche Heizsysteme. Um Haus- und Wohnungseigentümer beim Wechsel zu neuen Technologien zu unterstützen, bietet die Verbraucherzentrale NRW ein breites Informations- und Beratungsangebot.

In Kooperation mit der Energieagentur Rhein-Sieg und der Stadt Hennef werden seit nunmehr drei Jahren Informationsveranstaltungen in Form von Vorträgen und Online-Seminaren, Workshops und Aktionen für Verbraucher*innen im Stadtgebiet angeboten.

“Wir sind froh, dass wir als Mitgliedskommune der Energieagentur Rhein-Sieg auf das Beratungsangebot der Verbraucherzentrale NRW zurückgreifen können“, sagte Hennefs Bürgermeister Mario Dahm. „Viele Henneferinnen und Hennefer sind bereit für die persönliche Energiewende und suchen aktuell nach Möglichkeiten, durch Einsparung von Energie zum Klimaschutz beizutragen – das Beispiel der Ölfässer macht deutlich, dass ein Umstieg auf eine klimafreundliche Heiztechnologie eine Möglichkeit sein kann.“ 

„Der Zeitpunkt ist günstig, um sich in Ruhe Gedanken über die individuell beste Heizmethode mit Blick auf die Zukunft zu machen. Es gibt einige technisch ausgereifte und erprobte Lösungen mit nachhaltigen Energiequellen wie Sonne, Erdwärme oder erneuerbaren Brennstoffen, die es durchaus wert sind, dass man ihnen Beachtung schenkt“, so die Energieberaterin aus dem Rhein-Sieg-Kreis.

Wichtig: sorgfältige Planung des Heizungstauschs

19 Jahre – das ist das durchschnittliche Alter der rund eine Millionen Ölkessel in Nordrhein-Westfalen. Als eine Maßnahme zur Erfüllung der Klimaziele sieht der Gesetzgeber vor, dass betagte Geräte ersetzt werden sollen. Schon jetzt kennzeichnet der Schornsteinfeger Systeme, die älter als 15 Jahre sind, mit einem Energielabel als ineffizient. Ab 2026 gilt das Einbau-Verbot reiner Ölheizungen. Für den, der heute noch auf einen alten Ölbrenner setzt, stellt sich nun die Frage nach der Alternative. Thorsten Schmidt ergänzt: „Wichtig beim Austausch der Technik ist eine sorgfältige Planung. Neben der Energiequelle beeinflussen nämlich zahlreiche Faktoren, wie zum Beispiel die Wärmedämmung des Hauses, die Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz des Systems.“

Fördermöglichkeiten so günstig wie nie

Dass Heizen mit fossilen Brennstoffen nicht mehr zeitgemäß ist, merken Verbraucher spätestens seit Beginn des Jahres auch am Geldbeutel. Mit der neuen CO2-Bepreisung ist der Preis für Öl und Gas deutlich angestiegen. Dem gegenüber stehen finanzielle Anreize für den Umstieg auf klimaschonende Alternativen. „Wer jetzt umsteigen will, bekommt so gute Bedingungen wie noch nie. Es gibt unterschiedliche Fördermöglichkeiten über Steuerersparnis oder einen Zuschuss für den Heizungsaustausch bis zu 45 Prozent“, sagte Expertin Grebing. „Welche man am besten nutzt, ist von Faktoren wie Alter der Anlage oder Zeitpunkt des Antrags abhängig.“ Unter www.verbraucherzentrale.nrw/besser-heizen können sich Verbraucher*innen einen Überblick über Förderung, Planung und Durchführung eines Heizungstauschs verschaffen. Für Interessierte besteht die Möglichkeit einer kostenfreien persönlichen Video- oder Telefonberatung oder einer Beratung vor Ort (30 Euro). Anmeldung ist möglich unter: rheinsiegkreis.energie@verbraucherzentrale.nrw und unter Telefon: 0211 / 33 996 555.

Für weitere Informationen erteilt Petra Grebing, Beratungsstelle Rhein-Sieg-Kreis, Telefon: 02242/969 30 11, E-Mail: rheinsiegkreis.energie(at)verbraucherzentrale.nrw.