Der Kanal ist kein Mülleimer

Zwei Kilogramm Feuchttücher, die sich um ein Pumpenrad gewickelt haben.

Zwei Kilogramm Feuchttücher, die sich um ein Pumpenrad gewickelt haben.

(12.5.2020, ms) Gerade jetzt in der Corona-Krise bitten die Stadtbetriebe AöR Hennef um Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger bei der sicheren Abwasserentsorgung. Nach der langen Trockenphase während der ersten Wochen der Corona-Krise treten nun nach den ersten Regen vermehrt Verstopfungen auf. „Leider müssen wir zurzeit mehr und mehr Pumpen und Pumpensümpfe von Feuchttüchern, Faserstoffen und Lappen befreien“, sagt Werner Staudt von den Stadtbetrieben Hennef AöR, Teamleiter Kanalbetrieb im Fachbereich Abwasser. Denn, was eigentlich immer gilt, gilt aktuell umso mehr: Die Toilette ist kein Mülleimer! Bitte keine Taschentücher, kein Küchenpapier oder feuchte Reinigungstücher nach Gebrauch in die Toilette werfen, sondern in den Restmüll. Feuchttücher beispielsweise sind reißfest und zersetzen sich deshalb nicht im Wasser. Der Stoff wandert durch den Kanal und gerät in eine Pumpstation, die das Abwasser aufgrund der vielen Höhenunterschiede in Hennef nach oben pumpen muss. Die Pumpe verstopft und wird somit außer Betrieb gesetzt. Es gibt einen Stau in der Rohrleitung und über kurz oder lang einen Rückstau bis in die Hausanschlüsse. Ein Reparaturteam des Abwasserwerks muss ausrücken, die Pumpe ausbauen, reinigen, in Stand setzen, wieder einbauen und in Gang setzen. Die Beseitigung der Schäden ist also stets mit einem hohen Material- und Personalaufwand verbunden. Die Beseitigung der Reststoffe ist kostenintensiv, nicht selten müssen sie als Sonderabfall aufwändig entsorgt werden.

Stoffe, die auf keinen Fall in den Kanal gehören:

  • Hygieneartikel wie Feuchttücher, Frauenbinden, Tampons, Windeln, Wattestäbchen, Verpackungsmaterial usw. (Verstopfung von Rohren und Pumpen), 
  • Speisereste und Küchenabfälle (kann zur Rattenvermehrung im Kanal führen), 
  • Utensilien aus der Haushaltspflege und Gebäudereinigung wie Putzlappen (Verstopfung), 
  • Reste von Medikamenten (Spurenstoffe in der Sieg), Speiseöle und Bratenfette (Faulgerüche im Kanal), 
  • Farben und Schmierstoffe (Reste von Beizen, Lacken, Farben, Holzschutzmittel, Rostschutzmittel, Kühl- und Schmierstoffe), 
  • Schadstoffhaltige Produkte (z. B. Blei, Cadmium, Quecksilber, Chrom, generell alle Schwermetalle), Altöle, Benzin, (Diesel, Petrolium, Bremsflüssigkeit, Frostschutzmittel), 
  • Zementschlämme, Mörtelreste, Bauschutt, Zement (Ablagerung im Kanal), 
  • Putzwasser nicht in Straßeneinläufe kippen (fließt ungeklärt in die Gewässer).

Weitere Infos zu dem Thema sowie den Flyer „Feuchttücher legen Kanalisation lahm“ gibt es zum Downloaden hier.