Verabschiedung der GHS Hennef

Schulleiter Stefan Behlau und Bürgermeister Klaus Pipke tragen sich ins Goldene Buch der Stadt. Mit dabei: Hiltrud Held (stellvertretender Leiterin), Hennefs Schuldezernent Martin Herkt und Schülerinnen der Hauptschule

Schulleiter Stefan Behlau und Bürgermeister Klaus Pipke tragen sich ins Goldene Buch der Stadt. Mit dabei: Hiltrud Held (stellvertretender Leiterin), Hennefs Schuldezernent Martin Herkt und Schülerinnen der Hauptschule

Hiltrud Held (stellvertretender Leiterin der Hauptschule), Schulleiter Stefan Behlau, Yvonne Gebauer (NRW-Schulministerin), Bürgermeister Klaus Pipke und Björn Franken (MdL)

Hiltrud Held (stellvertretender Leiterin der Hauptschule), Schulleiter Stefan Behlau, Yvonne Gebauer (NRW-Schulministerin), Bürgermeister Klaus Pipke und Björn Franken (MdL)

(21.06.2018, dmg) 2018 endet die Geschichte der Gemeinschaftshauptschule (GHS) Hennef: Die 1968 aus der Volksschule hervorgegangene Schule verabschiedet in diesem Sommer die letzten Schülerinnen und Schüler. Anlässlich der Verabschiedung kamen am 21. Juni 2018 nicht nur die aktuelle Schulgemeinschaft mit Schülerschaft, Kollegium und Elternvertretung, ehemaligen Kolleginnen und Kollegen – darunter auch der langjährige ehemalige Schulleiter Herbert Brengmann –, Bürgermeister Klaus Pipke, weitere Vertreter des Schulträgers und des Rhein-Sieg-Kreises, Schulleitungen anderer Hennefer Schulen und anderer Hauptschulen, langjährige Kooperationspartner und Freunde der Schule zusammen, auch Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, hatte sich bei Schulleiter Stefan Behlau angekündigt. Neben Grußworten, musikalischen Beiträgen und einem Rückblick auf die Schulgeschichte trug sich die Schule, neben Stefan Behlau auch die Schülersprecherin Monique Wolski, ins Goldene Buch der Stadt ein.

Das Kollegium der Schule umfasste im letzten Schuljahr der GHS Hennef insgesamt dreizehn Personen inklusive Schulleitung – neben Schulleiter Stefan Behlau waren es Hiltrud Held als kommissarische Stellvertreterin und Wolfgang Müller –, abgeordnete Lehrkräfte und Sozialpädagoginnen. Es wurden zuletzt 58 Schülerinnen und Schüler in drei Klassen unterrichtet. Die verbliebenen Lehrkräfte wechseln nun entweder an Hauptschulen in der Region oder an die Gesamtschule Hennef-West, oder gehen gemeinsam mit der GHS in den wohlverdienten Ruhestand.

Besonders hervorzuheben ist laut Schulleiter Stefan Behlau, „dass die sukzessive Schließung der GHS Hennef bei gleichzeitigem Aufbau der Gesamtschule Hennef-West sehr kooperativ verlaufen ist und beide Systeme gut miteinander im Gespräch gewesen sind, zum Beispiel im Hinblick auf die Nutzung des Gebäudes oder Teilabordnungen der Kolleginnen und Kollegen. Bei allen Schwierigkeiten, die mit einer Schließung auf der einen Seite und einer Neugründung auf der anderen Seite einhergingen, wurde ausgleichend auf die Bedarfe der unterschiedlichen Systeme geachtet, im Sinne aller Schülerinnen und Schüler am Standort Wehrstraße. Dies betrifft sowohl die Kommunikation der Schulleitungen, der Lehrerkollegien aber auch den Bereich der Absprachen mit dem Schulträger. Ein besonderes Highlight des letzten Schuljahres war sicherlich die Abschlussfahrt der Hauptschule im Oktober in den Chiemgau. Dies war eine Abschlussfahrt im besten Sinne des Wortes, nahmen doch fast alle Schülerinnen und Schüler und nahezu alle Lehrkräfte an dieser letzten Fahrt der Schule teil. Das eine ganze Schule eine Fahrt gemeinsam unternimmt, ist sicherlich nicht alltäglich und spiegelt das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schulgemeinschaft der Hauptschule auch noch im letzten gemeinsamen Schuljahr.“

Bürgermeister Klaus Pipke erinnerte in seiner Rede an die nicht einfache Entscheidung, die Hauptschule auslaufen zu lassen: „Der Abschied von der Hauptschule Hennef ist auch für mich ganz persönlich ein schmerzlicher Abschied, nicht nur als Schulträger, sondern auch als ehemaliger Schüler einer Hauptschule, nämlich der früheren Hauptschule in der Hanftalstraße, die ich von 1974 bis 1976 besucht habe, und die ja dann später in dieser Gemeinschaftshauptschule aufgegangen ist. Als wir 2012 die Entscheidung treffen mussten, die Hennefer Schullandschaft neu zu gestalten, war das nicht nur eine Entscheidung für eine neue Schule, sondern sofort auch der planerische Abschied von zwei bewährten, pädagogisch ganz hervorragend aufgestellten, engagierten und seit Jahrzehnten etablierten Schulen. Aber dennoch hat uns das Votum der Eltern keine Wahl gelassen. Vor allem die Hauptschule hatte darunter zu leiden. Denn aus der ehemals vielleicht größten Hauptschule NRWs war eine kleine und immer kleiner werdende Schule geworden. Und das – ich wiederhole das gerne und mit Überzeugung – obwohl hier eine über die Stadtgrenzen hinaus anerkannt gute pädagogische Arbeit geleistet wurde.“

Die Geschichte der Schule

Pipke blickte auch auf die Geschichte der Schule zurück: „Die Hennefer Hauptschule ist 1968 aus der Volksschule hervorgegangen. Damals gab es in Hennef zwei Hauptschulen, eine in der Hanftalstraße und diese hier, die damals noch an der Stoßdorfer Straße lag und nach dem Neubau dann ab 1971 hier in der Wehrstraße. Ab 1988 wurde die Hauptschule Hanftalstraße auslaufend aufgelöst. Seit dem Schuljahr 1991/1992 gab es nur noch die Hauptschule Wehrstraße, eben die „Gemeinschafts-Hauptschule“, in der die Schülerzahlen in den folgenden 20 Jahren auf bis zu 900 anstiegen, dann aber zu unser aller Bedauern langsam aber stetig und unaufhaltsam sanken und sanken. Und bei einer solchen Entwicklung kommt dann zwangsläufig der Tag der Wahrheit, an dem der Schulträger eine Entscheidung treffen muss – eine Entscheidung, die in der Chronik der Stadt einen besonderen Platz hat, nicht nur weil etwas beendet wird, sondern weil es zwangsläufig der Anfang von etwas Neuem sein muss. Wir haben ja nicht einfach zwei Schulen über Bord geworfen, wir haben eine neue gegründet und aufgebaut – mit allen Konsequenzen, also neuen Gebäuden und beträchtlichem Kostenaufwand. Unter dem Strich kann man es auch so sagen: Wir haben keine Entscheidung gegen die eine und für die andere Schule getroffen, wir haben eine Entscheidung für die Schülerinnen und Schüler und für die Eltern getroffen, die sich im Zuge des Entscheidungsprozesses für diesen Weg ausgesprochen haben. Insofern ist der heutige Tag auch ein Beleg dafür, dass sich Politik nicht am grünen Tisch vollzieht, sondern am Ende des Tages immer nur die Entscheidungen der Bürgerinnen und Bürger umsetzt.“

Klaus Pipke würdigt Schule und Lehrer

Der Bürgermeister lobte auch die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer der Hauptschule, „deren pädagogische Arbeit immer und zuerst auf das Wohl der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet war. Was das angeht, möchte ich Ihnen an dieser Stelle meine große Hochachtung dafür ausdrücken, dass das Kollegium und die Schulleitung der Hauptschule bis zum letzten Tag eine in jeder Hinsicht erstklassige und mehr als lobenswerte Arbeit geleistet hat. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich im Namen des Stadtrates, im Namen der Stadtverwaltung und im Namen der Stadt.“

An die Schüler gerichtet sagte Pipke: „Ihr seid die letzten einer langen Ära, und ich kann mir vorstellen, dass es sich sehr seltsam anfühlt, eine Schule zu verlassen, die es danach nicht mehr gibt. Ich danke Euch herzlich für Euer Engagement, diesem besonderen Moment der Schul- und Stadtgeschichte  Euren Stempel aufgedrückt zu haben. Ich weiß, dass Eure Lehrerinnen und Lehrer Euch die gleiche ausgezeichnete Schulbildung mit auf dem Weg gegeben haben, wie alle Lehrerinnen und Lehrer dieser Schule das in den letzten 50 Jahren bei ihren Schülerinnen und Schülern getan haben. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass Ihr in den letzten Monaten viele ganz besondere gemeinsame Momente erlebt habt. Ich wünsche Euch alles Gute für Euren weiteren Lebensweg, viel Erfolg und Glück!“

„Das Gleiche“, so Pipke abschließend, „wünsche ich den Mitgliedern des Kollegiums. Am Tag des Abschieds wünsche ich Ihnen das Beste und danke Ihnen für alles, was Sie für diese Schule und damit für unsere Stadt geleistet haben!“