16. Empfang der Sternsinger im Rathaus: Beispielland Libanon: „Segen bringen, Segen sein.“

Bürgermeister Klaus Pipke (hintere Reihe v.1.r.) und Beigeordneter Martin Herkt (hintere Reihe 2.v.r.) begrüßten die Sternsinger der Hennefer Pfarrgemeinden.

Bürgermeister Klaus Pipke (hintere Reihe v.1.r.) und Beigeordneter Martin Herkt (hintere Reihe 2.v.r.) begrüßten die Sternsinger der Hennefer Pfarrgemeinden.

(6.1.2020, ms) „Segen bringen, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit.“ heißt das aktuelle Motto der Aktion Sternsinger, die Anfang Januar in den Gewändern der Heiligen Drei Könige in ganz Deutschland von Tür zu Tür ziehen und dabei auch in Rathäusern Station machen. So auch in Hennef, wo die Sternsinger der Hennefer Pfarrgemeinden am 3. Januar von Bürgermeister Klaus Pipke empfangen wurden, das Rathaus segneten und "20 * C M B * 20" über die Tür schrieben. Übrigens: „C M B“ als Teil des Haussegens der Sternsinger steht nicht – wie man immer wieder hört – für Caspar, Melchior, Balthasar, sondern für „Christus mansionem benedicat“, zu deutsch „Christus segne dieses Haus“. Dies gilt nun auch wieder für das Hennefer Rathaus, bis der Spruch im nächsten Jahr erneuert wird.

Die Sternsingergruppen folgender Hennefer Pfarrgemeinden waren im Rathaus zu Gast:

  • Seelsorgebereich Hennef-Ost, „Zur schmerzhaften Mutter“, Hennef Bödingen
  • Seelsorgebereich Hennef-Ost, „Sankt Katharina“, Stadt Blankenberg
  • Seelsorgebereich Hennef-Ost, „Sankt Remigius“, Happerschoß
  • Seelsorgebereich Hennef-Ost, „Liebfrauen“, Hennef-Warth
  • Pfarrverband Geistingen/Hennef/Rott
  • „Sankt Mariä Heimsuchung“, Rott
  • „Sankt Michael“, Geistingen
  • „Sankt Michael“, Westerhausen

In diesem Jahr wurden die Sternsinger zum 16. Mal empfangen.

Klaus Pipke lobte die Sternsinger: „Vielen Dank für Euren unermüdlichen Einsatz. Allein in Hennef sammelten die Kinder und ihre Begleiter im letzten Jahr rund 39.760 Euro für diese gute Sache. Das ist eine tolle Leistung. Darauf könnt Ihr sehr stolz sein. Herzlichen Glückwunsch und weiter so.“

Die Aktion am Beispielland Libanon

Der Libanon ist das Beispielland der 62. Aktion Dreikönigssingen. Nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 gelingt in dem kleinen Land im Nahen Osten ein weitgehend demokratisches und friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen. Doch der gesellschaftliche Friede steht vor großen Herausforderungen, denn das Zusammenleben ist nach wie vor von Ressentiments geprägt. Zudem hat der Libanon seit dem Ausbruch des Kriegs im Nachbarland Syrien rund 1,2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Diese machen nun etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung aus. Die Bildungs- und Gesundheitsstrukturen des Landes reichen nicht aus, um den Bedürfnissen der geflüchteten Menschen gerecht zu werden. Die Hilfsbereitschaft der Libanesen ist teilweise in Ablehnung umgeschlagen. Auch unter Kinder und Jugendlichen kommt es zu Spannungen und Ausgrenzungen. Die anhaltende Wirtschaftskrise hat die Situation in den vergangenen Wochen noch einmal verschärft: Massenproteste, Regierungskrise und Repressalien gegen Flüchtlinge prägen die Lage im Libanon.

Die Projektpartner der Sternsinger arbeiten vor diesem Hintergrund mit einheimischen Kindern und mit Kindern aus Flüchtlingsfamilien. Ein wichtiges Ziel ist es, Frieden und Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion im Libanon zu fördern. Mit Hilfe der Sternsinger hat die Adyan-Stiftung ein Bildungsprogramm für Schulen erarbeitet, das Kindern und Lehrern die gemeinsamen Werte der Weltreligionen sowie Wissen über die eigene Religion und Geschichte vermittelt. Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst, ein langjähriger Sternsinger-Partner, leistet Hilfe bei der schulischen Integration und der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge. Die Caritas Libanon organisiert unter anderem ein Hausaufgaben- und Freizeitprogramm für Kinder unterschiedlicher Herkunft und Religion in der libanesischen Hauptstadt Beirut. 

Die Aktion Dreikönigssingen 2020 zeigt den Sternsingern, wie wichtig es ist, friedlich und unvoreingenommen miteinander umzugehen. Sie zeigt auch, dass Kinder und Jugendliche selbst aktiv zu einem friedlichen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion beitragen können. 

Gemeinsam verantworten das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die bundesweite Aktion Dreikönigssingen.
Die erste Aktion Dreikönigssingen wurde 1959 organisiert. 2004 wurden die Sternsinger in Münster mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet. 2015 erfolgte die Aufnahme des „Sternsingens“ in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.

Letztes Jahr: 39.760 Euro alleine in Hennef gesammelt

Bundesweit beteiligen sich die Sternsinger in diesem Jahr an der 62. Aktion Dreikönigssingen, die inzwischen die weltweit größte Solidaritätsaktion ist, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Sie wird getragen vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ (www.sternsinger.org) und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Letztes Jahr sammelten hunderttausende Sternsinger bundesweit rund 50,2 Millionen Euro. Dieses Geld kommt Kindern in Not in über 100 Ländern zugute. Im Bistum Köln kamen mehr als 3,8 Millionen Euro zusammen, davon in Hennef rund 39.760 Euro.