Sportschule Hennef: Umrüstung auf LED

Bürgermeister Klaus Pipke überzeugte sich von der neuen Beleuchtung vor Ort.

Bürgermeister Klaus Pipke überzeugte sich von der neuen Beleuchtung vor Ort.

(22.9.2020, ms) Wie die Sportschule des Fußballverbandes Mittelrhein mitteilte, konnte sie im Juni und Juli weitere Meilensteine auf der Nachhaltigkeits-ToDo-Liste als erledigt markieren: Die Kunstrasenhalle erhielt eine neue Beleuchtung. Die neuen, modernen und verbrauchsarmen LED-Strahler lösten die circa 35 Jahre alte Beleuchtungsanlage ab. „Durch die neuen LED-Strahler werden wir pro Jahr rund 80 Prozent weniger Strom aufwenden müssen, um die Halle auszuleuchten und können so etwa 37,3t CO2 pro Jahr einsparen“, so Sascha Hendrich-Bächer, Leiter der Sportschule. Bürgermeister Klaus Pipke überzeugte sich von der neuen Beleuchtung vor Ort: „Das ist ein weiterer guter Schritt für mehr Klimaschutz in Hennef.“

Neben den neuen Strahlern wurden gleich die gesamte Verkabelung und Steuerung der Beleuchtung erneuert. Die neue Steuerung ermöglicht die optimale Ausleuchtung – die Lichtstärke passt sich automatisch an die äußeren Lichtverhältnisse an. Bereits im Jahr 2010 erhielt die inzwischen über 60 Jahre alte Kunstrasenhalle eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von knapp 98,5 kWp Leistung, die jährlich rund 88.500 kWh Sonnenstrom produziert und so dazu beiträgt, gut 44t CO2 pro Jahr einzusparen.

Nach der Kunstrasenhalle wurden auch die Sportplätze der Sportschule mit der neuen LED-Strahlern ausgestattet. Ähnlich alt wie die der Kunstrasenhalle bedurften auch die Flutlichtanlagen und Verkabelungen der Sportplätze dringend einer Erneuerung. Durch die neuen Strahler der Sportplätze, deren Steuerung sich an der Außenhelligkeit orientiert und die Lichtstärke smart nachregelt, werden ebenfalls knapp 80 Prozent Strom und damit circa 40t CO2 pro Jahr eingespart. Dass die neuen Beleuchtungsanlagen nicht nur den Sportlern zugutekommen, sondern auch der Umwelt, freut Hendrich-Bächer.

Gefördert wurden die Maßnahmen in der Kunstrasenhalle und den Sportplätzen der Sportschule vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der „Nationalen Klimaschutz Initiative“ und vom Land Nordrhein-Westfalen. 

Kork statt Kunststoffgranulat

Auch wenn Experten noch über den Anteil der Mikroplastikemission von Kunstrasenspielfeldern diskutieren, dürfte bei objektiver Betrachtung in jedem Fall klar sein: Kunststoffgranulat, mit dem Kunstrasenspielfelder meist verfüllt sind, um die Spieleigenschaften des Kunstrasens dem Naturrasen so ähnlich wie möglich zu gestalten, verbleibt durch Abrieb, Austragung, Wind und Wetter nicht nur auf dem Platz, sondern gelangt auch in die Umwelt und belastet diese. Der ökologischeren Ausrichtung der Sportschule folgend, wurden in diesem Sommer das Kunstrasenspielfeld und die drei Kleinspielfelder der Sportschule vom bisherigen Füllmaterial befreit und mit dem Naturmaterial Kork verfüllt. „Bis ein Kunstrasen verfügbar ist, der ohne Kunststoff, Kork oder zu viel Sand auskommt, werden noch einige Jahre vergehen. Bis dahin sehen wir Kork als Alternative zum Kunststoff, um die noch intakten Kunstrasenflächen weiter nutzen zu können“, so Sportschulleiter Sascha Hendrich-Bächer.

Im Rahmen des Austausches, der durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert wurde, sind insgesamt 112,5t Altmaterial abgesaugt und fachgerecht entsorgt worden. Neu verbaut wurden 60t Quarzsand und 9t Kork. „Die Spieleigenschaften von Kork sollen denen von Kunststoffgranulat recht nahe kommen, wir sind gespannt auf die ersten Rückmeldungen der Nutzen und die Erfahrungen mit dem neuen Füllstoff insgesamt“, so Hendrich-Bächer.