Vorsicht: Raupen der Eichenprozessionsspinner

(22.3.2022, ms) Wie stark die Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) in diesem Jahr auftreten, kann derzeit niemand sicher abschätzen. Das Umweltamt der Stadt Hennef bereitet sich dennoch auf die anstehende Saison vor, die vermutlich wieder zwischen Ende April und Mitte Mai beginnt und etwa vier Monate andauert.

An stark besuchten Orten ist die Entfernung von EPS-Nestern notwendig, da das Einatmen der Brennhaare beim Menschen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Bei Befall auf öffentlichen Grundstücken ist die Stadt zuständig, die durch eine Fachfirma die Bekämpfung des Befalls vornehmen lässt. Auf Privatgrundstücken ist es Aufgabe des Eigentümers, für eine Bekämpfung zu sorgen. Wegen der gesundheitlichen Belastung und spezieller Arbeitstechniken sollte dies nur von Fachleuten durchgeführt werden. Es wird davor gewarnt, die Gespinstnester selbst zu entfernen. 

Die Hauptmethode beim Einsatz gegen den EPS bleibt weiterhin die Bekämpfung durch das Absaugen der Raupen, sobald sie ihre gefährlichen Brennhaare ausbilden. Als vorbeugende Maßnahme gegen die EPS-Raupen hängt das Umweltamt an einigen Bereichen, wo im letzten Jahr der Eichenprozessionsspinner aufgetreten ist, Nistkästen für Kohl- oder Blaumeisen auf. So zum Bespiel im Bereich der Grundschule in Hennef-Uckerath. Denn die Meisen gelten als natürliche Fressfeinde der Raupen.

Hintergrund

Wie bereits vor einigen Jahren erforscht wurde, fressen Blau- und Kohlmeisen die jungen Eichenprozessionsspinner-Raupen, die im frühen Entwicklungsstadium noch keine so giftigen Haare aufweisen. Im Jahr 2017 wurde in den Niederlanden von der Universität Wageningen jedoch zum ersten Mal festgestellt, dass Kohlmeisen nicht nur die jungen Raupen fressen, sondern auch die bereits älteren Raupen mit Brandhaaren. Die Kohlmeisen haben also scheinbar eine Möglichkeit gefunden, wie sie die Brandhaare vor dem Fressen entfernen können. Für die Naturschützer der Stadt Hennef ein guter Grund, Kohlmeisen zu unterstützen und sie bei der natürlichen Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners aktiv mit einzubeziehen.