Gemäß der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Klimawandelvorsorge in Kommunen (RL KliWaVo) hat die Stadt Hennef einen Hitzeaktionsplan über die Firma INKEK GmbH erstellen lassen. Innerhalb des Durchführungszeitraumes vom 13.03.2023 bis 30.09.2023 stellte das Büro INKEK GmbH dreimal im Rahmen von Ausschuss- und Beiratssitzungen das Vorgehen, die Expertenbefragung und den aktuellen Stand vor. Abschließend zur Maßnahme wurde der fertige Hitzeaktionsplan durch das Büro am 26.10.2023 im Rahmen des Ausschusses für Umwelt, Energie und Klimaschutz vorgestellt.
Die Stadt Hennef liegt zwischen dem Bergischen Land und dem Westerwald am Anfang des Mündungstals der Sieg. Das bewegte Relief zwischen 60 und 285 m ü. NN macht seinen landschaftlichen Reiz, aber auch seine Vulnerabilität gegenüber dem sich abzeichnenden Klimawandel aus. Sowohl die steigende Hochwassergefahr der Sieg als auch die an Heftigkeit und Häufigkeit zunehmenden Starkregenereignisse stellen eine Gefahr für Menschen, Güter und Infrastruktur dar, die gezielte Maßnahmen zur Klimaanpassung erforderlich machen.
Eine zweite Folge des Klimawandels, die sich im Hennefer Stadtgebiet deutlich abzeichnet, ist die Zunahmen an langandauernde sommerliche Dürreperioden, was sich augenfällig an der Vegetation abzeichnet: Insbesondere die trockenen Sommer 2018 und 2019 haben, im Zusammenwirken mit der Massenvermehrung von Schadinsekten, zum flächigen Absterben von Fichtenbeständen, aber auch starken Vitalitätseinbußen von Laubholzwäldern und Straßenbäumen geführt. Nicht zuletzt litten die Bürgerinnen und Bürger insbesondere in den stärker verdichteten Ortskernen unter der sommerlichen Hitze und der fehlenden nächtlichen Abkühlung.
Die Stadt Hennef hat sich daher zum Ziel gesetzt, einen Hitzeaktionsplan (HAP) zu entwickeln, um für künftige Hitzeperioden besser vorbereitet zu sein. Dazu werden im Rahmen dieses Plans strategische Planungsgrundlagen erarbeitet (u.a. eine Planungshinweiskarte) und Handlungsfelder benannt. Durch eine Betroffenheitsanalyse werden Strategien konkretisiert und zielgerichtete Maßnahmen erarbeitet („Hitzeaktionsplan für die Stadt Hennef“ INKEK 2023). Der Hitzeaktionsplan basiert auf der gängigen, anerkannten aktuellen Arbeitsweise und Methodik.
Unterstützend zur vorliegenden Datengrundlage wurde ein Beteiligungs- und Kommunikationsprozess etabliert. Hierzu wurde eine Online-Expertenbefragung erstellt um die Erfahrungen, Bedürfnisse, Einschätzungen und Meinungen von Experten bzw. Vertreter*innen von Senioren in Bezug auf Hitze und Extremwetterereignisse zu erfassen. Ebenso wurden Verantwortliche aus den Bereichen Pflege, Ärzteschaft, Digitalisierung, Grünplanung, Infrastruktur, Jugend und Kinder, Klima, Stadtplanung, Umwelt und Zivilschutz befragt.
Die Experten wurden im Vorfeld über die Befragung informiert.
Durch die Auswertung lassen sich Anregungen aber auch mögliche Schwachstellen im jetzigen Umgang mit akuten Extremwetter- und Hitzeereignissen feststellen.
Abschließend lässt sich zeigen, dass durch die Erstellung eines Hitzeaktionsplan für die Stadt Hennef eine nutzbare Grundlage für das Handeln in akuten Hitzeperioden geschaffen wurde. Die beschriebene Ist-Situation zeigt anhand eins umfangreichen Kartenwerks, Hot-Spots mit dringendem Handlungsbedarf, mögliche Cool-Spots und zukünftige Baumstandorte.
Mit Hilfe der Planungshinweiskarten lassen sich Beurteilungen in der Bauleitplanung nun hinsichtlich der Hitzebelastung analysieren und in weiteren Planungsschritten ggf. optimieren. Dies trägt nachhaltig zur Anpassung an den Klimawandel im Stadtgebiet Hennef bei.