„Aktionsplan inklusiv“ offiziell übergeben

Bürgermeister Klaus Pipke und die Leiterinnen und Leiter der Arbeitskreise präsentieren den Aktionsplan "Hennef inklusiv"

Bürgermeister Klaus Pipke und die Leiterinnen und Leiter der Arbeitskreise präsentieren den Aktionsplan "Hennef inklusiv"

(20.04.2018, dmg) Am 19. April haben die Arbeitskreis-Sprecherinnen und -sprecher des Hennefer Inklusionsprozesses den "Aktionsplan Hennef inklusiv" (PDF-Datei, 14 MB) symbolisch an Bürgermeister Klaus Pipke übergeben. Begonnen hatte der Prozess im März 2016 mit einer Auftaktveranstaltung, fortgeführt wurde er in mehreren Arbeitskreisen, deren Ergebnisse dann im Herbst 2017 in den politischen Gremien beraten und verabschiedet wurden. Der Stadtrat beschloss den Plan schließlich in seiner Sitzung am 4. Dezember 2017. Der Plan liegt auch in einer Version in Leichter Sprache vor.

Im Rahmen der Übergabe präsentierten die Schülerinnen und Schüler der Schule in der Geisbach ein kleines Theaterstück.

Im Plan werden nicht nur bauliche Maßnahmen ins Visier genommen, sondern auch die Themen Freizeit, Sport, Kultur, Sprache, Bewusstseinsbildung und Kommunikation. Insgesamt haben neun Arbeitskreise verschiedene Projekte, Maßnahmen und Aktionen zusammengestellt, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen.

Der Aktionsplan wird als Zwischenergebnis des bisherigen Prozessverlaufs und zugleich als Einstieg in die Fortsetzung des Inklusionsprozesses verstanden. 

Wie geht es weiter?

Die im Aktionsplan benannten Projekte sollen nun, begleitet von einem vom Stadtrat im Dezember benannten „Arbeitskreis Inklusion“ aus Vertretern des Rates, angegangen und nach Möglichkeit umgesetzt werden. „Genauso wenig wie das Thema Inklusion abgeschlossen ist,“ so Bürgermeister Klaus Pipke anlässlich der Vorstellung der Planes, „ist es unser Aktionsplan. Wir nehmen ihn als Zwischenschritt, als Momentaufnahme, als Wegweiser für die weiteren Schritte. Welche Projekte aus dem Plan wir wie umsetzen, werden wir nun zu ermitteln haben. Und mit wir sind wieder wir alle gemeint: Der vom Stadtrat beschlossene Arbeitskreis Inklusion, Vertreter der thematischen Arbeitskreise sowie der Vereine, der Verwaltung, der Schulen und Kindergärten und der Bürgerschaft. Inklusion ist und bleibt ein gemeinsamer Prozess.“

Beispielhaft seien drei Projekte genannt: Das „Inklusive Fest“ steht als Veranstaltung schon fest im Kalender – 5. Mai, 11 bis 17 Uhr, Meys Fabrik. In Arbeit ist auch eine „Inklusive Broschüre“, die die Tipps und Hinweise zur barrierefreien Einrichtungen und Geschäften in Hennef gibt. Auch das Projekt „Leichte Sprache/Einfache Sprache“ soll angegangen werden: Langfristiges Ziel ist es, alle Schreiben der Stadtverwaltung in leichter und einfache Sprache zu formulieren und auch Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit oder anderen Beeinträchtigungen in geeigneter Weise zur Verfügung zu stellen.

Rückblick: Auftaktveranstaltung im März 2016

„Wir haben es uns in Hennef zur Aufgabe gemacht,“ so Klaus Pipke im März 2016 anlässlich der Auftaktveranstaltung, „das Thema Inklusion voran zu bringen. Zunächst geschah das ab 2010 im Bildungsbereich. Heute startet nun der gesamtstädtische Inklusionsprozess!“ Vertreter aus Politik, Vereinen, Verbänden sowie interesseierte Henneferinnen und Hennfer nahmen an dieser Veranstaltung teil und stiegen mit der Gründung von Arbeitskreisen unmittelbar in die Prozessarbeit. Folgende Arbeitskreise traten in der Folge regelmäßig zusammen und berieten mögliche Projekte:

  • Berufsausbildung und Arbeit,
  • Bewusstseinsbildung und Kommunikation,
  • Bildung,
  • Interne Verwaltung,
  • Kultur, Freizeit, Sport,
  • Lebenslanges Lernen,
  • Öffentlicher Raum und Mobilität,
  • Soziales und Migranten,
  • Wohnen und Bauen (Stadt‐ und Dorfentwicklung).

Ziel war es, bis November 2017 einen Aktionsplan zur Umsetzung inklusiver Werte, Strukturen und Praktiken im kommunalen Gemeinwesen vorzulegen.

Meilensteine des Hennefer Inklusionsprozesses

Der Aktionsplan ist ein weiterer Meilenstein in einer Entwicklung, die seit 2008 kontinuierlich vorangetrieben wird. Folgende Meilensteine sind hervorzuheben:

  • 2009: Das Thema Inklusion wird auf Antrag des 2008 gegründeten Vereins „Schule für alle“ in der „Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe und Schule“ regelmäßig besprochen. Grundsatzbeschluss des Jugendhilfeausschusses zur Erweiterung der Arbeitsgemeinschaft Jugendhilfe und Schule um das Thema Integration und Inklusion 
  • 14.12.2010: Die Stadt unterzeichnet zusammen mit der in Bonn beheimateten Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft, dem Verein Schule für alle, dem StadtSportVerband Hennef und dem Verein Betreute Schulen eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit im Projekt „Kommunaler Index für Inklusion“. Seit dieser Zeit begleitet die Montag-Stiftung den schulischen Inklusionsprozess in Hennef.
  • 26.02.2011: In der Eröffnungswerkstatt „Auf dem Weg zur inklusiven Bildungslandschaft Hennef“ mit 70 Teilnehmenden aus Schulen, Kitas, Jugendhilfe, Verwaltung und Politik moderiert durch Vertreter der Montag-Stiftung, wird der Inklusionsprozess im Jugendhilfebereich und in den Schulen begonnen; das gemeinsame Ziel war ein „Masterplan Inklusion“.
  • 2012: Beschluss zur Gründung der Gesamtschule Hennef-West. Es war klar, dass diese direkt als inklusive Schule errichtet werden soll
  • 23.6.2014: Der Rat der Stadt Hennef beauftragt die Verwaltung, „ein Konzept zu entwickeln, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die allen Menschen die Teilhabe und den Zugang zu allen Bereichen des Lebens in der Stadt Hennef ermöglicht.“
  • 1.10.2015: Mit der Einrichtung der Stabsstelle „Inklusion und Älterwerden“ schafft die Stadt eine Koordinierungsstelle, die eine umfassende und kontinuierliche Begleitung dieses gesamtstädtischen Prozesses gewährleistet.
  • 3.3.2016: Auftaktveranstaltung zum Aktionsplan Inklusion.
  • 5.10. und 8.11.2017: Der Ausschuss für Schule und Inklusion beträt und beschließt den Aktionsplan.
  • 12.10. und 21.11.2017: Der Ausschuss für Generationen, Soziales und Integration beträt und beschließt den Aktionsplan.
  • 21.11.2017: Der Jugendhilfeausschuss beträt und beschließt den Aktionsplan.
  • 4.12.2017: Der Stadtrat verabschiedet den Aktionsplan.

Den Aktionsplan können sie hier herunterladen. (PDF-Datei, 14 MB)