Wettbewerb Kultur- und Heimathaus entschieden

Das Ergebnis des Planungswettbewerbes steht fest: Bürgermeister Klaus Pipke (4.v.l.) präsentiert das Ergebnis gemeinsam mit Jurymitgliedern und den Preisträgern.

Das Ergebnis des Planungswettbewerbes steht fest: Bürgermeister Klaus Pipke (4.v.l.) präsentiert das Ergebnis gemeinsam mit Jurymitgliedern und den Preisträgern.

So soll das Kultur- und Heimathaus einmal aussehen.

So soll das Kultur- und Heimathaus einmal aussehen.

Ragnhild Klußmann, stellvertretende Fachpreisrichterin, erläutert die Entscheidung der Jury.

Ragnhild Klußmann, stellvertretende Fachpreisrichterin, erläutert die Entscheidung der Jury.

Architekt Patrick Stremler vom Münchner Büro Architekten Dietrich und Untertrifaller erklärt den Entwurf.

Architekt Patrick Stremler vom Münchner Büro Architekten Dietrich und Untertrifaller erklärt den Entwurf.

Bürgermeister Klaus Pipke (rechts) eröffnet die Ausstellung offiziell.

Bürgermeister Klaus Pipke (rechts) eröffnet die Ausstellung offiziell.

Architekt Patrick Stremler erläutert seinen Entwurf.

Architekt Patrick Stremler erläutert seinen Entwurf.

(19.7.2019, dmg/ms) Das Ergebnis des europaweiten Planungswettbewerbs für den Neubau eines Kultur- und Heimathauses und der Feuerwehr in Stadt Blankenberg steht fest. Die Jury des Planungswettbewerbs „Ober dem Ufer“ Stadt Blankenberg hat am Freitag, dem 12. Juli, unter dem Vorsitz des Kölner Architekten Martin Halfmann dem Entwurf des Münchner Büros Architekten Dietrich I Untertrifaller Architekten GmbH den ersten Preis zuerkannt. Teil des Planungsteams sind zudem Faktorgrün LandschaftsarchitektenBeratende Ingenieure PartG mbB aus Freiburg und das Ingenieurbüro für technische Ausrüstung ZWP Ingenieure AG aus Wiesbaden.

Das ausgewählte Projekt, das den Kern des Beitrags der Stadt Hennef zur Regionale 2025 bilden soll, gruppiert die unterschiedlichen Nutzungen zu einem baulichen Ensemble. Besonders überzeugend bewertete die Jury, den auf den ersten Blick als öffentliches Gebäude erkennbaren, zum Ort passenden architektonischen Auftritt des Kultur- und Heimathauses, die besonderen Aufenthaltsqualitäten im Freien sowie die gelungene Einfügung der Neubauten in das sensible Orts- und Landschaftsbild und die Topographie.

"Wir haben eine tolle Auswahl möglicher Lösungen gesehen. Ich danke allen beteiligten Architekturbüros. Die Jury hatte keine leichte Aufgabe. Der prämierte Entwurf ist dazu geeignet, einen herausragenden Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger Stadt Blankenbergs und ein würdiges Portal zum Panoramaweg, in den historischen Ort und in die Kulturlandschaft zu schaffen. Mein Dank geht an alle Mitglieder der Jury für die anregende Diskussion und die wirklich gute Entscheidung", sagte Bürgermeister Klaus Pipke.

Der zweite Preis geht an das Planungsteam unter der Federführung des Büros POOL LEBER ARCH. Architekten + Stadtplaner PartG mbB BDA Isabella Leber Martin Pool Partnerschaft mbB, aus München.

Darüber hinaus wurden der Arbeit des dänischen Architekturbüros Dorte Mandrup A/S eine Anerkennung für besonders gelungene Teilaspekte ihres Projekts zuerkannt.

Das Preisgericht zeigte sich beeindruckt von der Qualität der eingegangenen Arbeiten. Alle Arbeiten leisteten einen wertvollen Beitrag zur komplexen Wettbewerbsaufgabe. Alle sieben Arbeiten, die von der Jury beurteilt wurden, sind bis zum 8. August in der Meys Fabrik zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags von 10 bis 12 Uhr, mittwochs von 14 bis 16 Uhr, donnerstags von 18 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung. Die Ausstellung wird am Dienstag, dem 23. Juli, um 18 Uhr von Bürgermeister Klaus Pipke eröffnet.

Die Jury

Mitglieder der Jury waren als Fachpreisrichter

  • Martin Halfmann (Architekt, Köln)
  • Prof. Anne Beer (Architektin, München)
  • Heinrich Böll (Architekt, Essen)
  • Thomas Kemme (Stadtplaner, Geschäftsführung Regionale 2025 GmbH)
  • Prof. Volker Kleinekort (Architekt und Stadtplaner, Düsseldorf)
  • Stephan Lenzen (Landschaftsarchitekt, Bonn)
  • Gertraud Wittmer (Leiterin des Amtes für Stadtplanung und -entwicklung, Hennef)

Als Sachpreisrichter haben fungiert:

  • Elisabeth Keuenhof (Vorsitzende des Dorf- und Denkmalausschusses des Rates der Stadt Hennef)
  • Klaus Meurer (Heimat und Verkehrsverein Stadt Blankenberg)
  • Raimund Mirgeler (Bezirksregierung Köln)
  • Klaus Pipke (Bürgermeister der Stadt Hennef)
  • Norbert Meinerzhagen (Vorsitzender des Bauausschusses des Rates der Stadt Hennef)
  • Markus Henkel (Leiter der Feuerwehr Hennef, Abteilungsleiter Bauaufsicht Stadt Hennef)

Hintergrund: Kultur- und Heimathaus und Feuerwehr

Für das Förderprogramm „Regionale 2025“ plant die Stadt Hennef Maßnahmen für unterschiedliche Themenbereiche, die Stadt und Burg Blankenberg aufwerten sollen. Parallel wird das „Integrierte Handlungskonzept Stadt Blankenberg (InHK)“ erarbeitet. Ziel ist es, Stadt Blankenberg als attraktiven Wohn- und Lebensraum zu stärken und gleichzeitig als touristisches Highlight der Region weiter zu positionieren. Bis September muss die Stadt Hennef alle Planungsunterlagen für die konkreten Projekte zusammentragen – so zum Beispiel das Verkehrskonzept, das Tourismuskonzept und ein Betreiberkonzept für das Kultur- und Heimathaus – und das Gesamtkonzept dann dem Stadtrat vorlegen, um es anschließend bei der Bezirksregierung Köln einzureichen, um Förderung aus der Städtebauförderung zu erhalten. Gleichzeitig läuft der Qualifizierungsprozess bei der Regionale Agentur weiter, um von dort im Herbst den B-Stempel und im Frühjahr 2020 den A-Stempel zu bekommen. Erst dann ist der Weg für eine Bewilligung aus der Städtebauförderung mit einer hohen Priorität gegeben.

Mehrere konkrete Maßnahmen sind im Zuge des InHK Stadt Blankenberg geplant, unter anderem das Kultur- und Heimathaus, in dem sich die Zielsetzungen der Ortsentwicklung und des Tourismus für Stadt und Burg Blankenberg kristallisieren. Als zentrales Projekt des Integrierten Handlungskonzepts soll am bisherigen Standort der Feuerwehr im Bereich südlich des historischen Ortskern oberhalb der historischen Wehranlage des Hohlwegs „Scheurengarten“ ein Gemeinschaftshaus und Besucherzentrum realisiert werden. Zudem muss das in die Jahre gekommene Feuerwehrgerätehaus durch einen Neubau ersetzt werden, damit die Feuerwehr in Stadt Blankenberg allen modernen Anforderungen an den Brandschutz gerecht werden kann. 

Das Kultur- und Heimathaus soll folgende Einrichtungen beherbergen: 

  • einen multifunktional nutzbaren Saal als Veranstaltungsort für die Dorfgemeinschaft sowie weitere Veranstaltungen, Tagungen und Schulungen (z.B. für örtliche Vereine und größere Schulungen der Feuerwehr),
  • ein Besucherzentrum für Besucher von Stadt und Burg mit einer Tourist-Info, einem Laden für regionale Produkte, einer Cafeteria, einem Ausstellungsraum zur Geschichte der Kulturlandschaft und für wechselnde Ausstellungen
  • und ein Depot für das Heimatmuseum im Katharinenturm.

Im Außenbereich sollen Parkplätze für Besucher entstehen sowie ein Picknickbereich und eine Kulturscheune für Veranstaltungen und Workshops. Das Besucherzentrum des Kultur- und Heimathauses mit dem umgebenden Freiraum soll nicht zuletzt als außerschulischer Lernort zum Beispiel von Schulklassen oder für Kooperationspartner gestaltet werden. Der Parkplatz und der Veranstaltungssaal können von der benachbarten Feuerwehr mit genutzt werden, der Saal zum Beispiel für Schulungen. Insgesamt soll das Kultur- und Heimathaus die Ansprüche der Dorfgemeinschaft, der Heimatpflege und des Tourismus verbinden. Der heutige Spielplatz bleibt übrigens erhalten und wird sogar vergrößert. Für diesen Projekt-Bereich hat die Stadt den Planungswettbewerb durchgeführt. Der Name „Ober dem Ufer“ entspricht der alten Flurbezeichnung des Areals.

Weitere konkrete Projekte

Lehrgarten: Unmittelbar am neuen Kultur- und Heimathaus wird ein Lehrgarten entstehen. Er vergegenwärtigt einerseits anhand von historischen Obst- und Fruchtsorten und einem Arboretum für Wildobst die Entwicklung der heutigen Kulturlandschaft und die damit zusammenhängende Wirtschafts- und Sozialgeschichte des ländlichen Raums. Der Lehrgarten bildet ein Bindeglied zum Heimatmuseum im Katharinenturm, das die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Stadt Blankenbergs anhand von bäuerlichen und handwerklichen Geräten ausstellt und entsprechende Handwerkstraditionen wiederaufleben lässt. Andererseits bildet der Lehrgarten einen Rahmen für Umweltbildung und die Thematisierung einer auf lokale Potentiale aufbauenden nachhaltigen Entwicklung.

Panoramaweg: Ein Erlebnis- und Panoramaweg soll entlang der Stadtmauer rund um Stadt Blankenberg verlaufen und die Burg mit einem neuen Besucherzentrum („Kultur- und Heimathaus“) verbinden. Der Panoramaweg ermöglicht fantastische Aussichten ins Siegtal und auf die gegenüberliegenden Hänge und verbindet alle wichtigen Punkte Stadt Blankenbergs. Über diesen Weg wird man die Stadtmauer erstmals in ihrer ganzen Länge umwandern und erleben können.

Fußgängerbrücke: Ausgehend vom Kultur- und Heimathaus ist ein Brückenschlag über den Hohlweg Scheurengarten zum Panoramaweg entlang der Stadtmauer geplant. Ziel ist, die dem Kultur- und Heimathaus gegenüberliegende Maueranlage als „Ausstellungsstück“ barrierefrei in die Vermittlung der historischen Burg- und Stadtanlage mit einzubeziehen. Zudem werden die Besucher*innen Stadt Blankenbergs von hier aus über den Panoramaweg so gelenkt, dass sie zunächst entlang der Maueranlage um die Stadt herumwandern, bevor die Besichtigung im Ortskern endet. Dennoch soll der Hohlweg als Teil der Befestigungs- und Wehranlagen nicht überdeckt oder versteckt werden, das Denkmal soll weiterhin zu erkennen sein. Die Brücke wird daher als leichte Fußgängerbrücke geplant, die den Denkmalschutz berücksichtigt.

Inwertsetzung der Stadtmauer: Die laufende, denkmalgerechte Instandhaltung der Stadt- und Burgmauer bildet aufgrund der Größenordnung der Gesamtanlage eine der großen baulichen Herausforderungen für die Stadt Hennef. In Zukunft sollen die Pflege und Ausbesserung der Stadt- und Burgmauer von Stadt Blankenberg als laufendes Projekt betrieben werden.