"Hennef spart, damit es für alle reicht“: Stadt spart Energie bei öffentlichen Gebäuden und Beleuchtung

Symbolbild mit Text aus dem Beitrag
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(13.9.2022, dmg) In Anbetracht einer möglichen Energiekrise im Winter haben die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis und die Kreisverwaltung ein gemeinsames Paket mit Sparmaßnahmen für öffentliche Gebäude verabredet. Die Kommunen sollen sich außerdem auf einen möglichen Ausfall der Energieversorgung durch Strom und Gas vorbereiten, damit wichtige kommunale Einrichtungen weiter funktionieren und man den Bürger*innen im Notfall helfen kann. Die Stadtverwaltung bereitet daher unter anderem vor, sogenannten „Leuchttürmen" einzurichten. Die Leuchttürme sollen bei Energie-Ausfall Anlaufstellen sein. Hier sollen Bürger*innen Informationen erhalten, Ansprechpartner*innen und Hilfe finden. 

Energie sparen

Alle 19 Städte und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis haben deshalb mit der Kreisverwaltung ein gemeinsames Paket an Sparmaßnahmen für öffentliche Gebäude und Einrichtungen verabredet. Expert*innen haben die Kommunen und den Kreis dabei beraten. Alle versprechen sich deutliche Einsparungen. Die Sparmaßnahmen sollen sicherstellen, dass Strom und Gas auch im Winter möglichst für alle reichen. Weitreichende Mangelsituationen sollen so verhindert werden. Zudem werden klimaschädliche Emissionen verringert und die Auswirkungen der Preissteigerungen auf den städtischen Haushalt und damit die künftigen Steuerhebesätze abgefedert.

Für Hennef hat der Hauptausschuss des Stadtrates einstimmig mit allen politischen Fraktionen das Maßnahmenpaket „Hennef spart, damit es für alle reicht“ beschlossen. Mit dieser gemeinsamen Anstrengung leistet die Stadt Hennef ihren Beitrag, einen Mangel oder gar Ausfall von Strom- und Gasversorgung im Winter zu vermeiden. Die Maßnahmen umfassen folgende Bereiche:

  • Die Raumtemperaturen in städtischen Gebäuden werden ab sofort einheitlich auf 19 Grad gesenkt. Nebenräume werden, sofern technisch umsetzbar, darüber hinaus weiter abgesenkt. Diese Vorgabe gilt nicht für Kindertageseinrichtungen und Schulen. Die Raumtemperatur in den Sporthallen wird auf 17 Grad abgesenkt. Im Rathaus und in allen am Wochenende nicht genutzten städtischen Gebäuden wird die Heizung an den Wochenenden im Rahmen der technischen Möglichkeiten unter 19 Grad abgesenkt. Die Absenkung der Temperaturen soll eine Energie-Einsparung von rund 15 Prozent ermöglichen.
  • In den Sporthallen wird die Warmwasserversorgung für die Nutzung gesperrt. Duschen ist dort nach den Herbstferien zunächst nicht mehr möglich.
  • Die Wassertemperatur im Hallenbad Uckerath wurde bereits auf 28 Grad (Empfehlung für Lehrschwimmbecken) abgesenkt. Die Raumtemperatur wird weiter reduziert. Der Warmwassertag wurde bereits eingestellt.
  • Repräsentative Außenbeleuchtung, etwa des Rathauses, des Marktplatzes oder historischer Gebäude, wird abgeschaltet. Die Stadt appelliert an Privatleute und Firmen, ebenfalls auf repräsentative Beleuchtung zu verzichten. Unternehmen sind bereits durch Verordnung des Bundes aufgefordert, auf Außenbeleuchtung, Schaufensterbeleuchtung oder beleuchtete Reklametafeln nachts zu verzichten.
  • Die Straßenbeleuchtung wird nachts in der Zeit von 23 Uhr bis 5 Uhr abgeschaltet, freitags und samstags 1 Uhr bis 5 Uhr. Diese Nachtabschaltung betrifft die Straßenbeleuchtung in städtischer Zuständigkeit, also nicht auf Landesstraßen oder Bundesstraßen. Aus Gründen der Verkehrssicherheit werden etwa Fußgängerüberwege, Bahnübergänge, verkehrsreiche Kreuzungen und Bahnhöfe weiterhin beleuchtet. Die Beleuchtung des Busbahnhofes Hennef wird bereits jetzt in den Nachtstunden in der Leuchtkraft reduziert. Zu Beginn des Berufs- und Schülerverkehrs wird die Straßenbeleuchtung ab 5 Uhr wieder eingeschaltet. Die Maßnahme ist eng mit Polizei und Ordnungsbehörden abgestimmt. Einzelne Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis wie etwa Windeck und Ruppichteroth schalten die Straßenbeleuchtung bereits seit Jahren um Mitternacht ab. Probleme, die aus einer Nachtabschaltung resultieren, sind nicht bekannt. Die Reduzierung der Straßenbeleuchtung hat einen erheblichen kalkulierten Einspareffekt von rund 400.000 Kilowattstunden im Jahr. Die Nachtabschaltung soll am 21. September beginnen.
  • Die Stadt wird parallel die Umstellung der Leuchtmittel der rund 6.500 städtischen Lampen auf stromsparendes LED weiter vorantreiben.

Die Stadt bitte darüber hinaus alle Bürger*innen, Strom und Energie ebenfalls soweit als möglich zu sparen. Tipps dazu bekommt man online unter www.hennef.de/notfallvorsorge.

Leuchttürme: Hennef bereitet sich vor

Die Kommunen sind trotz der Sparmaßnahmen dazu aufgefordert, sich auf den möglichen Ausfall der Energieversorgung durch Strom und Gas im Winter vorzubereiten. Ein solcher Ausfall hätte gravierende Auswirkungen. Und dennoch müssen wichtige Einrichtungen weiter funktionieren, um den Bürger*innen helfen zu können. Es gilt daher, sich umsichtig und vorausschauend auf denkbare Szenarien einzustellen, um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein.
Die Stadtverwaltung bereitet daher vor, sogenannten „Leuchttürme" einzurichten. Diese Leuchttürme sollen bei Energie-Ausfall Anlaufstellen sein. Hier sollen Bürger*innen Informationen erhalten, Ansprechpartner*innen der Stadtverwaltung und Hilfe finden oder einen Notruf absetzen können. Derzeit laufen die Vorbereitungen für acht Standorte im Stadtgebiet, die nach den Herbstferien einsatzfähig sein sollen. Die Leuchttürme dienen künftig nicht nur bei Energieausfall, sondern auch bei anderen möglichen Katastrophenlagen als Anlaufstellen der Stadtverwaltung. Diese Leuchttürme werden für den Notfall mit Notstrom-Aggregaten versorgt, so dass sie im Fall der Fälle effektiv arbeiten und untereinander kommunizieren können. Die Standorte werden nach Abschluss der Planungen und nötiger Beschaffungen in Kürze veröffentlicht und bekanntgemacht.
Die Leuchttürme bieten aufgrund der Kapazitäten keine Möglichkeit, dort zu übernachten oder Lebensmittel auszugeben: Wenn es einen lang andauernden und flächendeckenden Ausfall der Strom- und/oder Gasversorgung gibt, wird es aufgrund der Vielzahl von Betroffenen nicht möglich sein, für alle beheizte, öffentliche Versorgungs- oder Unterbringungsmöglichkeiten anzubieten. Hier sollte jede*r Bürger*in selbst Vorsorge treffen.
Auch dazu findet man Tipps und Links unter www.hennef.de/notfallvorsorge.

Leichte Sprache

Wichtiger Hinweis: Alle diese Infos und Tipps zum Energiesparen und zur Vorsorge findet man auf www.hennef.de/notfallvorsorge auch in Leichter Sprache.