Biohof-Radweg Hennef

Der „Biohof-Radweg“ in Hennef wurde von David Lee Schlenker (DLS Vollkorn-Mühlenbäckerei), Anette Flintermann (Stadtverwaltung Hennef), Bernd Schmitz (Inhaber Hanfer Hof) und Michael Schmidt (Campus Wiesengut – Universität Bonn) ins Leben gerufen. Diese Route ermöglicht es Radfahrenden, die Vielfalt der lokalen Biohöfe kennenzulernen und den Weg der Lebensmittel – vom Korn auf dem Feld bis zum Brot in der Bäckerei – hautnah zu erleben.

Die Strecke verläuft durch malerische Landschaften und vorbei an Höfen, wo die Milch gemolken, Eier gesammelt und Gemüse geerntet wird. Anschließend wird das Korn in nahegelegenen Mühlen zu Mehl gemahlen und in Bäckereien zu frischem Brot verarbeitet. Die Route wird durch Hofläden und einem Café ergänzt, in denen hausgemachte Törtchen serviert werden.

Für die Planung und Gestaltung der Route arbeiteten die Initiatoren eng mit Sigurd van Riesen vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Ortsverband Hennef zusammen. Er prüfte die Routen sorgfältig, um deren Sicherheit und landschaftliche Schönheit zu gewährleisten.

Der Radweg umfasst eine Gesamtroute von 52 km und drei Teilrouten, die für unterschiedliche Zielgruppen geeignet sind. Er ist nahtlos in das bestehende Radverkehrsnetz NRW integriert und bietet eine großartige Möglichkeit, die Natur zu genießen und mehr über nachhaltige Landwirtschaft zu lernen. Der Radweg ehrt Helmut Hüsgen, der mit der Gründung der Biolandgärtnerei Hüsgen in Süchterscheid Ende der 1970er Jahre die Biolandwirtschaft in Hennef maßgeblich geprägt hat.


Die Höfe

Biolandhof Hüsgen

Auf der Sandkaule 15, 53773 Hennef-Süchterscheid

Der erste Biohof in Hennef – mit der Bioland Gärtnerei Hüsgen hat Helmut Hüsgen die erste biologisch organische Gemüsegärtnerei im Rhein-Sieg-Kreis ins Leben gerufen. 1959 erwarb er ein Grundstück in Süchterscheid, auf dem er ein Haus baute und sich einen Nebenerwerb mit Obst und Gemüse aufbaute. Das Erbe des Landwirts wird seit 1998 von seinen Kindern Tillmann und Susanne Hüsgen weitergeführt. Seit mehr als 40 Jahren versorgt der Biolandhof Hüsgen in Süchterscheid den Großraum Hennef mit lokalen und gesunden Lebensmitteln. Frisches Obst und Gemüse, Salate und Kräuter aus biologischem Anbau gedeihen dort auf insgesamt 10 Hektar Freiland und 2.500 Quadratmetern Gewächshausfläche. Neben einem Besuch des Hofladens haben Kunden außerdem die Möglichkeit, sich die Lebensmittel in Form einer individuell zusammengestellten „Hofkiste“ an einen von ihnen gewählten Ort liefern zu lassen. So gelangen die frischen Lebensmittel schnell zu der Kundschaft. Die Biolandgärtnerei Hüsgen nimmt folglich einen Platz als Wegbereiter in der Landschaft der biologischen Betriebe in und um Hennef ein.

 


 

Hanfer Hof

In der Haarwiese 32, 53773 Hennef

Bernd Schmitz ist stets am Zahn der Zeit und offen für neue Entwicklungen. Als er den Hanfer Hof von seinen Eltern in fünfter Generation übernahm, stand für ihn schnell fest, dass er den Weg der biologischen Landwirtschaft einschlagen möchte. Den Namen erhält der heutige Demeter-Hof nach seiner Lage im Hanftal. Auf 75 Hektar werden Milchkühe mit Nachzucht gehalten und auch Gemüse angebaut und vertrieben, und zwar seit 2018 in Form der „Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) Hanfer-Hofgemüse“. Mitglieder dieser SoLaWi-Gemeinschaft zahlen einen monatlichen Beitrag und erhalten im Gegenzug eine Ernte an lokalem und gesundem Gemüse direkt vom Hof, wodurch die regionale Versorgung gestärkt und die Existenz der Landwirte gesichert wird. Darüber hinaus engagiert sich der Betrieb aktiv für den Schutz der Natur, beispielsweise als schwalbenfreundliches Haus. Leben im Einklang mit der Natur und eine Stärkung des Gemeinschaftsgefühls liegen dem Betrieb besonders am Herzen. Seine Leidenschaft und Werte lebt Bernd Schmitz auch seinen Töchtern vor, die die sechste Generation des Hanfer Hofes sichern.

 


 

Biohof Ellingen

Burgstraße 18, 53773 Hennef-Uckerath

Weidehaltung mit Panoramablick auf das Siebengebirge – das findet sich auf dem Biohof Ellingen in Hennef Uckerath. Die Rinder leben vom Frühjahr bis zum Herbst auf den Wiesen und im Winter in einem Laufstall. Dabei haben die Tiere stets die Möglichkeit, sich frei zwischen den Bereichen zu bewegen. Auf den weitläufigen Weiden und Wiesen wachsen Getreide, Bohnen und Kleegras, die unter anderem als Futter für die Rinder dienen. Auch bei der Haltung der Hühner wird die Freiheit der Tiere priorisiert. Diese leben auf dem Biohof Ellingen in drei Hühnermobilen, welche den Vorteil bieten, dass die Hühner durch die wechselnde Position des Mobiles stets mit frischem Gras versorgt sind. Die Eier können von den Kunden entweder in Selbstbedienung am Eierautomaten oder direkt ab Hof in Hennef-Uckerath erworben werden. Auch mit lokalem Rindfleisch, Suppenhuhn und Kartoffeln ist die Umgebung durch den Biohof Ellingen gut versorgt.

 


 

Hof Lückerath

Im Auel 5, 53773 Hennef-Auel

Natürliche Kreisläufe sind es, worauf Michael Lückerath, der Leiter des Hofes Lückerath besonders achtet. In Hennef-Auel leben Mutterkühe mit ihren Kälbern auf den weiten Wiesen. Ihr Futter wird auf den eigenen Feldern angebaut und der Mist der Tiere wird als Dung für die Felder verwendet. Auch Hühner beherbergt der Hof in drei mit Photovoltaikanlagen autark funktionierenden Mobilställen. Vor natürlichen Feinden geschützt werden die Hühner von den freundlichen Hofziegen. Im Hofladen können Kunden seit 2021 das lokale Rindfleisch und frische Eier erwerben. Nach Ladenschluss können die Eier auch bei einem Automaten gekauft werden, wovon sich ein weiterer auf Campus Wiesengut befindet. Ebenfalls finden sich die Eier in Backwaren von der DLS Vollkorn Mühlenbäckerei.

 


 

Biohof Becker GbR

Zum Haus Ölgarten 4, 53773 Hennef

„Gelebte Regionalität“ ist es, wodurch sich der Biohof Becker auszeichnet. Gemeinschaft und Umweltschutz stehen bei Becker im Vordergrund: Er beliefert lokale Bäckereien, arbeitet mit benachbarten Bio-Höfen zusammen und achtet auf kurze Transportwege. Schon seit 1988 achten die Leiter Jürgen Becker und Bernd Dornbusch-Becker auf die ökologische Bewirtschaftung des Landes. Seit 2006 wird Getreide nach Demeter-Anforderungen am Fuße des Siebengebirges angebaut. Auf etwa 250 Hektar Ackerland entstehen damit Rohstoffe für die Produkte, die nachher beim Bäcker nebenan erworben werden können. Bei einem der Partner handelt es sich im Übrigen um die DLS Vollkorn Mühlenbäckerei.

 


 

Hof Hagen

Scheffenstraße 18a, 53773 Hennef

Hier leben und arbeiten drei Generationen – auf dem Hof Hagen wird ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch, Tier und Natur gepflegt. Im Jahr 1998 erhielt der Hof seine Bio-Zertifizierung und seit 2020 wird er von Markus und Andreas Hagen als GbR geleitet, die das Erbe ihres Vaters mit Leidenschaft weiterführen. Der Hof beherbergt Kühe in Ammenhaltung, Kälber, Hühner und Schafe sowie Pferde in Form einer Pferdepension und außerdem den freundlichen Familienhund. Auf den 10 Hektar Ackerland gedeihen verschiedene Getreidesorten, während sich auf weiteren 63 Hektar Grünland zur Heugewinnung sowie Weiden erstrecken, auf denen die Tiere friedlich grasen und sich bewegen können. Der Anteil des Getreides, der nicht als Futtermittel für die Hof-Tiere verwendet wird, wird an regionale Bio-Landwirtschaftsbetriebe oder den Landhandel in Hennef verkauft. Andere Erzeugnisse wie Eier werden von der Dorfgemeinschaft Lückert abgenommen.

 


 

Campus Wiesengut

Siegaue 16, 53773 Hennef
“Forschung, Bildung, Landwirtschaft”.

Das zartgelbe Hofgut mit seinem terrakottafarbenen Dach und seinem dezenten Fassadengrün befindet sich harmonisch in der Siegaue vor Hennefs Stadtgebiet. Hinter der idyllischen Kulisse befindet sich ein landwirtschaftliches Innovationszentrum und Außenlabor der Universität Bonn. Internationale Studierende und Forschende verschiedener Institute sind hier zu Gast und beschäftigen sich mit der Vereinbarkeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Wie können Lebensräume für Wildtiere und Insekten in die Landwirtschaft integriert werden? Wie kann die Produktion durch die Bestäubungsleistung von Insekten sogar erhöht werden? Und wie kommen wir in Zukunft ohne Pestizide aus? Hier wird der Einsatz von Nützlingen erforscht, aber auch das altbewährte Unkrautjäten fundamental neugedacht: KI-gestützte Feldroboter erkennen das Unkraut automatisch und fahren ohne Verschnaufpause die Pflanzreihen ab. Forschungsgrundlagen aus der Natur trainieren die KI für ihren Zukunftseinsatz.

 


 

DLS Vollkorn Mühlenbäckerei

Conrad-Röntgen-Straße 3, 53773 Hennef

„Back to nature“ könnte das Motto der DLS Vollkorn-Mühlenbäckerei sein. Hier wird das Getreide aus ganz Hennef direkt zu Vollkornmehl vermahlen und im Anschluss frisches Brot gebacken. Das übrigens von einem US-Amerikaner, der sich für die deutsche Brotkultur begeistert. In den 1980ern hat David Lee Schlenker (DLS) im Rheinland neue Wurzeln geschlagen. Er versucht, vom Saatkorn bis zum Laib eine Verbundenheit zur Region zu schaffen. Sogar die Energieversorgung ist lokal. Die inzwischen 25 Filialen von Köln bis Düren und eine Brotvielfalt von über 60 Sorten sprechen für seinen Erfolg. Darüber hinaus setzt David Lee Schlenker sich für mehrere lokale Initiativen vom Kinderhaus über Naturschutz bis hin zur Jugendfeuerwehr ein.

 


 

Just Be Healthy

Bahnhofstraße 19, 53773 Hennef

„Eine gesunde Alternative in Hennef“ möchte „Just Be Healthy“ direkt im Stadtzentrum anbieten. Das Angebot reicht von frisch gepressten Säften und Salaten bis hin zu warmen Gerichten und Nachspeisen. Als Hennefer ist es dem Inhaber Matthias Nowak ein besonderes Anliegen, seine Stadt mit nachhaltigeren Gerichten zu versorgen und den Fokus auf bewusstes Essen zu lenken. Aus diesem Grund wird mehrheitlich auf regionale Bio-Produkte und natürliche und biologische Zutaten gesetzt, die sie von verschiedenen Bio-Händlern wie auch dem Biolandhof Hüsgen erhalten. Gekocht wird frisch von den Mitarbeitenden vor Ort. Um Müll durch Verpackungen zu vermeiden, setzt Just Be Healthy auf Rebowl und Recup, eine Mehrweglösung mit Pfandsystem in Form einer Schale oder eines Bechers, in dem das Essen ausgegeben wird. Die Gerichte können auch online über die Webseite vorbestellt und dann vor Ort abgeholt werden.

 


 

Café Landtörtchen

Hählenhof 4, 53773 Hennef

„Wohlfühl-Café“ – so lässt sich das Café Landtörtchen gut beschreiben. Hier haben sich zwei Frauen als Quereinsteigerinnen ihren Traum eines eigenen Cafés erfüllt und diese Leidenschaft ist in jedem liebevollen Detail zu spüren. Das Café setzt von Donnerstag bis Sonntag auf ein selbstgemachtes und modernes Frühstücksangebot, bestehend aus Pancakes, Bowls und Bagels, sowie selbstgebackenem Kuchen zur Mittagszeit. Dabei wird auf lokale und saisonal erhältliche Zutaten gesetzt – so stammt die Milch vom Wiersberger Milchhof um die Ecke. Auch beim Café an sich wird Nachhaltigkeit stets bedacht, ob bei der Wasseraufbereitung, der Stromquelle oder der Müllvermeidung. In der gemütlich eingerichteten Scheune oder auf der Terrasse mit Blick auf die Landschaft können Besucher sich entspannen und die gesunden Leckereien genießen.

 


 

Mayerhof

Doppelsgarten 8, 53773 Hennef

„Große Freiheit“ ist es, wofür der Pferdehof Mayer steht. Die Reiterinnen und Reiter schätzen die Möglichkeit, in Hennef-Lichtenberg Ausritte in der Natur ganz ohne Autostraßen zu genießen. Auch auf dem Hof bieten sich zahlreiche Freiheiten zum Trainieren mit ihren Lieblingen, darunter eine Führanlage, einen Paddock, einen Longierzirkel sowie Reithalle und Reitplatz. Die bis zu 65 Pferde leben auf dem Mayerhof im Sommer in großen Herden auf circa 55 Hektar Weidefläche mit Wald, die ihnen ausreichend Platz für Bewegung bietet, und in den Wintermonaten finden sie Zuflucht in ihren Boxen. Um eine gesunde Versorgung der Tiere sicherzustellen, werden die Gräser für Heu und Heulage vom Hof auf dem eigenen Ackerland angebaut. Im nostalgischen Reiterstübchen können alle zusammenkommen und sich über ihre gemeinsame Leidenschaft austauschen.

Die Routen

Die komplette Route
62,0 km

Erlebe die abwechslungsreiche und diverse Landschaft von Hennef und einen Teil der Öko-Modellregion Bergisches Rheinland. Die Biohof-Route führt bei Biohöfen oder auch nach gleichen Prinzipien arbeitenden Hofläden und Geschäften vorbei und lässt einen vor allem Hennefs vielfältige Biodiversität hautnah spüren.

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Die Familienroute
24,8 km

Abwechslungsreich und mit den wenigsten Höhenmetern führt diese Route einen entlang der Siegaue, des Hennefer Zentrums, durch den Geistinger Wald und entlang des Hanfbaches. Auf den Höhenlagen zwischen Dambroich und Lanzenbach genießt man weite Blicke bis ins Siebengebierge.

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Die sportliche Route
30,7 km

Zwischen dem Leuscheid und der Sieg sind auf diese Route die meisten Höhenmeter zu bewältigen. Dafür wird man mit wunderschönen Ausblicken und Naturerlebnissen belohnt.

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Die Tälerroute
29,6 km

Zwischen dem Stadtzentrum und der Landesgrenze durchfährt man das Hanfbach- und Höhner Bach Tal.

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