Neue Datenbank unterstützt Klimaschutzoffensive des Handels

(af)  Der Einzelhandel hat seit 2013 bereits 33 Prozent seiner CO2-Emissionen eingespart. Das ist vor allem der Pionierarbeit der großen Handelsunternehmen zu verdanken, die ihre Energiekonzepte kontinuierlich optimiert und dadurch erhebliche Strom- und Energieeinsparungen erzielt haben.

Ein Großteil der über 300.000 Einzelhändlerinnen und Einzelhändler zählt zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen. Für sie gehört die Beschäftigung mit Klimaschutz, Energieeffizienz oder Treibhausgasen nicht zum üblichen Tagesgeschäft. Genau hier setzt die Klimaschutzoffensive des Handels an: Sie richtet sich an kleine und mittelständische Einzelhändler:innen und vermittelt praxisnahes Wissen über Energieeinsparmöglichkeiten und Klimaschutzmaßnahmen. Gleichzeitig unterstützt die Kampagne des Handelsverbands Deutschland e. V. (HDE) Handelsbetriebe dabei, Energieeffizienzmaßnahmen umzusetzen. 

Da Energieberaterungsangebote oft ausgebucht sind, möchte das Projekt Klimaschutzoffensive mit ihrer neuen Datenbank den Zugang zu Energieberatungen für den Einzelhandel erleichtern.

 

Virtuell erkennen, was in der Realität machbar ist

Konkrete Hilfestellung bietet die Webseite www.HDE-Klimaschutz.de. Sie zeigt auf, wo genau Einsparmöglichkeiten im eigenen Ladengeschäft möglich sind. Ein Rundgang über die „Virtuelle Marktstraße“ – hinein in ein Modegeschäft, einen Supermarkt, vorbei an einer E-Ladesäule und Lieferfahrzeugen – illustriert die Vielfalt der Branche mit den spezifischen Anforderungen an den täglichen Geschäftsbetrieb. Ob Kühlmöbel und Beleuchtung, Klimaanlagen und Heizungen, Schaufenster und Photovoltaikanlagen, Lagerräume oder Parkplätze – ganz einfach per Mausklick erfahren die Nutzer:innen, wo Energieeinsparpotenziale schlummern und wie sich diese heben lassen.

 

Energiesparmaßnahmen erfolgreich umsetzen, Förderungen nutzen

Der Internetauftritt begreift sich mit seinen Anwendungen als „Energieberater für die kleinen Händler:innen“: Die virtuelle Marktstraße zeigt, wo sich Energie einsparen lässt. Leitfäden und Checklisten zu verschiedenen Energiespar-themen helfen dabei, viele Klimaschutzmaßnahmen in Eigenregie und ohne große Kosten umzusetzen. Sie stehen auf der Webseite zum kostenlosen Download und auch im Arbeitsbuch „Einfach Energiesparen“ kostenfrei zur Verfügung. Wei­terhin können Händler:innen mit dem Benchmark-Rechner „Energie-Check“ fest­stellen, ob sie im Branchenvergleich in ihrem Betrieb zu viel Energie verbrauchen.

Ist das Interesse am Klimaschutz geweckt und kommen größere Investitionen infrage, können Einzelhändler:innen auf der Webseite ermitteln, ob sie eine För­derung in Anspruch nehmen können. Wie hoch Investitionen ausfallen – etwa für eine neue LED-Beleuchtung – lässt sich mit dem „Invest-Check“ (einem Investiti­onsrechner) bequem kalkulieren. In der Förderdatenbank finden Händler:innen alles Wissenswerte zu zahlreichen bundesweiten Förderprogrammen für Investitionen in Energiesparmaßnahmen. Eine Datenbank mit Energieberater:innen, die auf den Einzelhandel spezialisiert sind, findet sich ebenfalls auf der Webseite.

 

Praxisbeispiele aus dem Einzelhandel: Erfolgsgeschichten, die zur Nachahmung motivieren

Wie gut Klimaschutz tatsächlich funktioniert, davon zeugen die Best-Practice-Beispiele auf der Webseite: Ob kleines Reformhaus oder größeres Modegeschäft – die Praxisbeispiele aus dem Einzelhandel zeigen, dass sich Klimaschutzmaßnahmen erfolgreich umsetzen lassen und sich für die Händler:innen vor allem wirtschaftlich lohnen. Je nachdem welche Maßnahme umgesetzt wurde, verbessert sich in den Geschäften das Raumklima, die Präsentation der Waren und das Image bei den Kunden. Es ist eine Win-Win-Situation für Einzelhändler:in und Klima. Die Erfolgsgeschichten grüner Handels-Pioniere aus ganz Deutschland werden fortlaufend aktualisiert und auch auf den Social-Media-Kanälen der Klimaschutzoffensive vorgestellt.

Sechs dieser Erfolgsgeschichten werden in der Broschüre „Rechnet sich das?“ vorgestellt. Händlerinnen und Händler gewähren einen Einblick in ihr Energiekonzept, ihre getätigten Investitionen sowie die eingesparten CO2-Emissionen und Energiekosten. Wie aktiver Klimaschutz erfolgreich in der Kommunikationsstrategie des eigenen Unternehmens integriert werden kann, das beschreibt die Broschüre „Klima-Marketing im Einzelhandel“.

Diese und weitere Publikationen der Klimaschutzoffensive stehen auch als Printexemplare zur Verfügung und können kostenfrei bestellt werden.

 

Sensibilisieren und Bewusstsein entwickeln für mehr Klimaschutz  

Die Klimaschutzoffensive arbeitet bundesweit mit Partner:innen zusammen, um Einzelhändler:innen direkt vor Ort oder auch digital zu erreichen und für Klimaschutzmaßnahmen zu begeistern. Bundesweit veranstaltet die Klimaschutzoffensive neben Workshops und Klimafrühstücken auch Themen-Events und Impulsvorträge. Ob energieeffiziente Kühlung, PV-Pflichten im Einzelhandel oder aber Mehrwegverpackungen im Lebensmittelhandel – in den Veranstaltungen werden den Teilnehmenden die vielseitigen Themen sowohl aus theoretischer Sicht als auch aus dem Praxisalltag im Einzelhandel nähergebracht. Dabei wird das Themenportfolio für die Events fortlaufend erweitert.

 

Förderung und Laufzeit

Die Klimaschutzoffensive wird seit 2017 durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Zunächst angelegt auf drei Jahre startete die Klimaschutzoffensive im März 2021 in die Verlängerung der Projektlaufzeit, die bis Februar 2024 fortgesetzt wird.

 

Mehr Informationen auf: www.HDE-Klimaschutz.de.

Fragen und Anregungen beantwortet: Jelena Nikolic, Projektleiterin Klimaschutzoffensive, E-Mail: nikolic(at)hde.de