Personalsituation in Kitas: erste Erfolge, Lage aber weiter angespannt

(dmg) Die Personalsituation in den städtischen Kitas hat sich in den letzten Monaten merklich verbessert, bleibt aber – wie in ganz NRW – angespannt. Seit Februar hat die Stadt eine intensiven Personalkampagne durchgeführt, seitdem haben sich bis August 45 Fachkräfte und 24 Ergänzungskräfte beworben, eingestellt wurden bisher 21 Fachkräfte und 4 Ergänzungskräfte sowie eine Kita-Leitung. Zuletzt sind 12 neue Auszubildende hinzugekommen, 7 Auszubildende hat die Stadt übernommen, davon 4 Fachkräfte und 3 Ergänzungskräfte. Ab dem 1. September beginnen 3 weitere Fachkräfte sowie eine Kita-Leitung ihren Dienst. Die vorrangigen Gründe, weshalb Bewerber*innen nicht oder noch nicht eingestellt wurden, sind, dass die notwendigen Hospitationen noch nicht abgeschlossen sind oder die Hospitation erfolglos war oder dass die Bewerber*innen sich gegen eine Einstellung bei der Stadt Hennef entschieden haben.

Situation in der Kita Gartenstraße

Auch in der von personellen Engpässen zuletzt besonders betroffenen städtischen Kita Gartenstraße konnte die Stadt erste Verbesserungen erreichen. Seit August ist hier wieder eine Betreuung an 5 Tagen gewährleistet, am 1. August hat die neue Leitung ihre Arbeit. Zwischen dem 1. März und dem 1. August wurden insgesamt 8 Fachkräfte neu eingestellt, außerdem 2 Ergänzungskräfte und zwei Alltagshelferinnen. Zwischen dem 1. September und dem 1. Januar werden 2 weitre Fachkräfte und eine Inklusionsfachkraft ihre Arbeit aufnehmen.
Zum 1. August 2023 wurden auf Wunsch des Elternbeirates keine Neuaufnahmen in der Kindertageseinrichtung Gartenstraße durchgeführt. Sollte sich die Personalsituation weiterhin positiv entwickelt haben, findet diese schrittweise unterjährig statt.

Intensive Personalkampagne

Die intensive und weiterlaufende Personalkampagne der Stadt umfasst eine Werbekampagne mit Bannern, Social-Media-Beiträgen, Dauerausschreibungen, Aushänge in öffentlichen Einrichtungen und Teilnahme an Berufsmessen. Außerdem wurden die Kooperation mit dem Jobcenter verstärkt, die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht sowie der Einstellungsprozess beschleunigt, um die wichtigsten Maßnahmen zu nennen.

Damit nicht genug, weitere Maßnahmen sind geplant

  • Optimierung des Notfallkonzeptes: Vertreter von Träger und Kitas entwickeln ein erweitertes Notfallkonzept, das Transparenz und verlässlichere Planung für Familien im Falle einer personellen Unterbesetzung bietet; das Konzept ist zum 1. August in allen städtischen Kindertageseinrichtungen eingeführt worden.
  • Einführung der Kita-App in allen städtischen Kitas, so dass Familien schneller informiert werden.
  • Einführung eines Springerpools, um situativ auf Krankheitsausfälle reagieren zu können
  • Alltagshelfer*innen sind fest im Stellenplan integriert worden, und nehmen den Mitarbeiter*innen Aufgabenfelder ab oder führen sie gemeinsam aus (z. B. Umziehen für das Außengelände)
  • multiprofessionelle Teams (u. a. Inklusionsfachkräfte in jeder Kita, die besonders bei Dokumentationsarbeiten entlasten und in der Familienkommunikation unterstützen

System der Kindertagesbetreuung bleibt fragil

Es bleibt bei der Feststellung, dass das gesamte System der Kindertagesbetreuung aufgrund des erheblichen Mangels an Fachkräften im Land weiterhin sehr fragil ist. So besteht bei allen Neueinstellungen eine sechsmonatige Probezeit, es gibt weiterhin Ausfälle durch Krankheit oder Schwangerschaft und nicht zuletzt wechselt das Personal auch zu anderen Einrichtungen oder zu anderen Trägern.

Daher werden auch die Bemühungen um zusätzliche Ausbildungsplätze im Rahmen der Praxisintegrierten Ausbildung (PIA), die es jetzt auch für den Bereich der Kinderpfleger*innen gibt, seitens der Stadt Hennef bis zum Rande des Möglichen ausgeschöpft. Dies führt allerdings auch zu einer weiteren Belastung der Leitungskräfte in den Einrichtungen.

Hintergrund

Die Stadt Hennef betreibt 13 Kitas mit zusammengenommen rund 760 Kindern. Im Stellenplan sind zur Betreuung 135 Stellen für Fachkräfte und 25 Stellen für Ergänzungskräfte vorgesehen. Krankheitsausfälle, Urlaubszeiten und Beschäftigungsverbote aufgrund von Schwangerschaften reduzieren die Zahl der tatsächlich anwesenden Mitarbeiter*innen.

Unabhängig von der geschilderten angespannten Personalsituation bleibt es bei der Feststellung der Jugendhilfeplanung, dass zur Versorgung aller U 6 Kinder in Hennef weitere 12 Gruppen in der Kindertagesbetreuung fehlen. Hierzu laufen die verwaltungsinternen Abstimmungen für einen Neubau auf der ehemaligen Friedhofserweiterungsfläche in der Warth sowie die Suche nach weiteren geeigneten Standorten im Stadtgebiet.

Zum 1. August wurde auch der Anbau in der Kindertageseinrichtung Fledermäuse in Hennef-Dambroich eröffnet. Es konnte ausreichend Personal für die Erweiterung der

Kindertageseinrichtung, u.a. mit Hilfe der Personalkampagne, gefunden werden. Die neuen Mitarbeiter*innen starten über einen Zeitraum von mehreren Monaten in den Kita-Alltag.