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- Thema: Schottergarten
Modern, unkrautfrei und pflegeleicht. Dies sind die Schlagworte, mit denen für einen Steingarten im Vorgarten geworben wird. Beobachtungen erwecken den Eindruck, dass der Trend nicht nur auf Privatgrund sondern auch auf öffentlichen Flächen anhält.
Fein säuberlich angeordnet und farblich sortiert bedecken Kieselsteine und Steinplatten viele Vorgärten. Große Plätze in Innenstädten bieten oftmals nur graue Ödnis statt öffentlichem Grün und riesige gepflasterte Parkplatzflächen werden ausschließlich von Straßenlaternen unterbrochen. Einzelne Bäume oder Heckenpflanzen, Neophyten oder Sukkulenten und sogar Pflanzenattrappen sollen dabei den Eindruck von „Naturnähe“ vermitteln. In sämtlichen Fällen treten dabei vor allem zwei Probleme auf: Der Verlust von Biodiversität und die Versiegelung des Bodens. Und das in einer Zeit, in der die Themen Insekten- und Vogelsterben ganz weit oben auf der Agenda stehen. Wildkräutern, heimischen Pflanzen, Insekten oder Vögeln werden so kaum noch Chancen in den Vorgärten eingeräumt.
Sie bilden ökologische Trittsteine für Insekten und Vögel die sich dadurch ausbreiten und dort Nahrung finden können. Ohnehin ist der Begriff „Garten“ für diese Steinwüsten kaum noch der richtige Ausdruck, bezeichnet das Wort doch ein „eingegrenztes Gebiet“, welches unter anderem zur „Anpflanzung von Gemüse, Obst oder Blumen“ dienen soll – dies trifft in diesen Fällen weitestgehend nicht zu.
Den Untergrund der Schotterwüsten bilden für Pflanzen und Wasser undurchdringliche Planen. Regenwasser kann nicht mehr im Boden versickern und fließt unkontrolliert oberflächlich ab. Auch Innenstadtbereiche und Parkplätze sind aufgrund der Versiegelung nach einem starken Regen schnell überflutet. Ebenso wirken sich die zugeschütteten Gärten und gepflasterten Flächen auf das Stadtklima aus: Die Böden heizen sich im Sommer schnell auf, speichern die Hitze und strahlen sie wieder ab. Das befördert Klimaveränderungen in der Stadt, da notwendige Kaltluftschneisen durch diese Versiegelungen wegfallen.
Kritisch zu sehen ist auch die Herkunft der Basalte, Granite, Quarze und Marmorsteine. Werden einige davon zwar aus europäischen Steinbrüchen entnommen, beispielsweise aus Italien, stammen schon jetzt und mit zunehmender Nachfrage in Zukunft viele Gesteine aus China oder Indien – für die Klimarettung sicher nicht förderlich.
Es ist durchaus zwischen „echten Steingärten“ und den neuen Steingärten (Steinwüsten) zu unterscheiden. So haben Steingärten bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts in die Gartenkultur Eingang gefunden. Zweck des Steingartens ist es, unter Verwendung von Kies, Steinen oder Splitt, einen optimalen Standort für Pflanzen aus der Gebirgsflora oder für trockenheitsverträgliche Pflanzen herzustellen.
Wer seinen Garten mit Steinen abdeckt und eine Plane unter die Steinschicht legt, erwartet wenig Arbeit, da das Rasenmähen, das Gießen sowie das Unkraut jäten wegfallen. Soweit die Versprechungen. Doch auch im Steingarten gibt es immer etwas zu tun. Blätter fallen auf die steinernen Flächen und müssen abgesammelt werden, denn ansonsten siedeln sich in den Steinfugen Gräser und Pflanzen an. Ebenso bildet sich Moos auf den Steinen, wenn diese nicht regelmäßig gereinigt werden. Als schnelles Mittel gegen unerwünschtes Grün kommen Chemiekeulen zum Einsatz, welche die Ödnis weiter befeuern.
Das Anlegen einer naturnahen, artenreichen Wiese mit einheimischen Pflanzen hilft beispielsweise Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten. Diese sind wiederum Nahrungsquelle für Fledermäuse.
Geeignete Bäume und Sträucher sind
Geeignete Stauden sind:
(* Frühblüher, Frühjahrsgeophyten können im Rasen, in der Blumenwiese, im Staudenbeet oder unter gehölzen wachsen. Diese begünstigen bes. den Wildbienen den Start in die Flugsaison.)
Blühflächen, Blumenwiesen
Diese bunten Blühflächen sollen höchstens 2 x im Jahr gemäht werden. Die Aussaat sollte möglichst im März oder September erfolgen.
Felssteine und Totholzstapel installieren