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Starkregen – ein beunruhigendes Stichwort. Auch Hennef war 2021 dramatisch von Starkregen betroffen. Die Stadt und vor allem auch Bürger*innen müssen sich auf das kaum vorhersehbare so gut wie möglich vorbereiten. Ein wirkungsvolles Starkregen-Risikomanagement erfordert eine Starkregen-Gefahrenkarte. Sie hilft dabei, besonders überflutungsgefährdete Bereiche zu erkennen, und auf dieser Grundlage vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen – Stichwort Eigenschutz.
Die Starkregen-Gefahrenkarte verfügt über eine Kommentarfunktion. Man kann Orte markieren und beschreiben sowie Fotos hochladen. Die Kommentare unterstützt die Plausibilisierung der Karte und die Entwicklung von Vorsorgemaßnahmen.
Starkregen-Ereignisse sind lokal begrenzte Regenereignisse mit großer Niederschlagsmenge und hoher Intensität. Die Starkregen-Gefahrenkarte zeigt die Fließwege, Fließgeschwindigkeiten und die sogenannte Einstautiefe – also die Höhe des Wassers über Gelände in überfluteten Gebieten – des plötzlichen und lokal auftretenden Niederschlagswassers. Mithilfe der Starkregen-Gefahrenkarte wird eine Gefährdungs- und Risikoanalyse in Bezug auf Starkregen durchgeführt. Das bildet die Grundlage für eine effektive Schadensreduzierung. Denn Starkregen-Ereignisse selbst können nicht verhindert werden. Deshalb soll das Starkregen-Risikomanagement ein wichtiges und effektives Instrument sein, um Vorsorge zu planen und umzusetzen. Im öffentlichen wie auch im privaten Bereich.
Auf Basis der Starkregen-Gefahrenkarte werden besondere Gefahrenpunkte identifiziert und eine Karte mit kritischer Infrastruktur als Risikokarte für die weitere städtische Planung erstellt. Ende 2023 soll dann ein Handlungskonzept folgen. Dies beinhaltet technische, organisatorische und bauliche Maßnahmen, die die Stadt ergreifen kann, aber auch Maßnahmen zur Information und Aufklärung der Bürger*innen. Denn ein wesentlicher Baustein ist und bleibt, dass sich die Bürger*innen selbst schützen, zum Beispiel durch geeignete Schutzsysteme an ihren Häusern. Im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) heißt es zum Stichwort „Allgemeine Sorgfaltspflichten“: „Jede Person, die durch Hochwasser betroffen sein kann, ist im Rahmen des ihr Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen, insbesondere die Nutzung von Grundstücken den möglichen nachteiligen Folgen für Mensch, Umwelt oder Sachwerte durch Hochwasser anzupassen.“ Allerdings setzen geeignete Vorsorgemaßnahmen voraus, dass Informationen zu einer Gefahrenlage vorliegen – zum Beispiel in einer Starkregen-Gefahrenkarte.
Die Starkregen-Gefahrenkarte wurden mithilfe einer Computersimulation, einer sogenannten hydraulischen Modellierung, erstellt. Ein solches Modell berücksichtigt zum Beispiel Niederschlag, Landnutzung und topografische Höhendaten. Mittels Simulationssoftware wurde berechnet, wohin der Niederschlag fließt. Bei der Berechnung der Fließwege wurden Gebäude inklusive Dachflächen berücksichtigt, d.h. das Wasser fließt von den Gebäuden und um die Gebäude herum. Bei der Berechnung wurde das Kanalnetz nicht berücksichtigt. Der Grund: Bei außergewöhnlichen Starkregenereignissen muss man ohnehin davon ausgehen, dass die Kanalisation ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat.
Hochwasser-Gefahrenkarten und Hochwasser-Risikokarten finden Sie für die Sieg und Bröl sowie den Hanfbach, Pleisbach und Wolfsbach unter folgenden Links:
Weitere Infos auch beim Hochwasser Kompetenz-Zentrum unter:
Ein absoluter Schutz gegen Überflutungen durch Starkregen ist nicht möglich. Man kann aber durch geeignete Vorsorgemaßnahmen Gefährdungen und Schäden verringert. Um ein falsches Gefühl der Sicherheit zu vermeiden, wurde der sogenannte Starkregenindex eingeführt. Dieser Index funktioniert ähnlich wie bei Wind oder Erdbeben auf einer Skala von 1 bis 12. Auf dem zwölf Stufen umfassenden Index hat es am 4. und 20. Juli 2021 kleinräumige Niederschlagszellen der Kategorie 8 bis 10, also extremen Starkregen, gegeben. Die Kanalisation ist üblicherweise, entsprechend der Vorschriften, maximal für Kategorie 5 gebaut.
Deswegen wird die Eigensicherung immer wichtiger. Sich auf kommende Ereignisse vorzubereiten, wird immer notwendiger. In erster Linie geht es darum, Schäden zu vermeiden.
Eine erste Einschätzung, wie gut ein Objekt gegen Starkregen geschützt ist, bietet der Hochwasser-Pass. Neben einer selbst durchzuführenden Ersteinschätzung werden auf der Internetseite www.hochwasser-pass.com auch Hilfestellungen für eine detaillierte Begutachtung gegeben. Außerdem werden technische Möglichkeiten vorgestellt, die zur Verbesserung des Objektschutzes eingesetzt werden können.
Speziell für die Bürgerinnen und Bürger haben die Stadtverwaltung und die Stadtbetriebe zwei Flyer mit den wichtigsten Informationen zur Bauvorsorge und Verhaltensvorsorge bei Starkregen und Überflutung herausgegeben – siehe unten. Hier sind Hinweise und Empfehlungen zu baulichen Schutzmaßnahmen sowie zum Schutz für Personen verständlich zusammengefasst.
Die jeweiligen Ansprechpartner für Rückfragen bei der Stadt Hennef oder den Stadtbetrieben sind im Flyer mit Telefonnummer und E-Mail-Adesse genannt. Auch Fragen zur Rückstausicherung beantworten die genannten Ansprechpartner gerne. Beide Flyer – „Wie schütze ich mein Haus vor Starkregen- und Hochwasserfolgen?“ und „Wie verhalte ich mich bei Starkregen und Hochwasser richtig?“ – bekommt man an den Informationsständen im Rathaus, bei den Stadtbetrieben und an einigen öffentlichen Infostellen. Papierlos stehen sie hier zum Download bereit.
Weitere Fragen zum Thema können Sie auch an starkregen@hennef.de senden.