Viertes Ehrenamtstreffen: „Engagement neu denken“

Karla Böhme (rechts) und Marc Schriever (links) stellten das Beteiligungsformate für Jugendliche vor.

Viertes Ehrenamtstreffen: „Engagement neu denken“

Karla Böhme (rechts) und Marc Schriever (links) stellten das Beteiligungsformate für Jugendliche vor.

Karla Böhme (rechts) und Marc Schriever (links) stellten das Beteiligungsformate für Jugendliche vor.

(ms) Um über die Zukunft des Ehrenamtes zu sprechen, trafen sich Ehrenamtliche aus Hennefer Vereinen und Initiativen bereits zum vierten Mal in der Meys Fabrik. Unter dem Motto „Junge Ideen bewegen Hennef. Gemeinsam mit Erfahrung“ hatte Ehrenamtskoordinator Patrick Huhn zu einem Austausch über Herausforderungen und Chancen der Vereinsarbeit eingeladen. Ziel der Veranstaltung war es, Erfahrungen zu teilen, sich zu vernetzen und konkrete Lösungsansätze für die Praxis zu entwickeln.

Schwerpunkt des Treffens war die Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen und erfahrenen Vereinsmitgliedern. Viele Vereine folgten der „Hausaufgabe“ von Patrick Huhn, Tandems aus Jung und Alt zu bilden. Besonders präsent waren der Hennefer Turnverein (HTV) und der Maiclub Happerschoß, die ihre Erfahrungen in Gesprächsrunden einbrachten.

Interaktive Elemente lockerten die Veranstaltung auf: Kleine digitale Mitmachaufgaben und vier große Stellwände luden dazu ein, Fragen wie „Was brauche ich, um mich langfristig zu engagieren?“ zu beantworten.

In einem Impulsvortrag präsentierten Karla Böhme und Marc Schriever vom Hennefer Turnverein Beteiligungsformate für Jugendliche, darunter das Konzept des Jugendkompass-Rates. Die anschließende Diskussion machte deutlich: Vereine müssen sich fragen, ob sie wirklich unattraktiv für junge Menschen sind oder ob sie einfach noch nicht die richtigen Angebote machen. Statt sich auf Aussagen wie „Die Jugend will nicht“ oder „Das war schon immer so“ zurückzuziehen, sollten Vereine ihre Satzungen und Abläufe regelmäßig hinterfragen und sich aktiv mit den Bedürfnissen ihrer Mitglieder auseinandersetzen. Ein zentraler Appell des Treffens war, dass Vereine unterrepräsentierte Gruppen gezielt ansprechen und passgenaue Formate entwickeln sollten. Wie Patrick Huhn betonte, geht es darum, Anerkennung und Wertschätzung aktiv zu leben, Strukturen zu modernisieren und Kinder- und Jugendarbeit nicht nur als Nachwuchsgewinnung, sondern als echte Partizipation zu verstehen.

Ein weiteres Beispiel aus der Praxis war das Vorstandspraktikum aus Viersen, das Patrick Huhn vorstellte. Dort können Interessierte für ein begrenztes Projekt Verantwortung übernehmen und so die Vereinsarbeit kennenlernen. Viele bleiben danach langfristig engagiert. Dies zeigt, dass niedrigschwellige Einstiegsmöglichkeiten ein Schlüssel sind, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Die Veranstaltung machte deutlich: Nicht jeder Verein muss alles allein schaffen. Im Miteinander der Hennefer Ehrenamtsszene lassen sich Herausforderungen gemeinsam bewältigen.

Weitere Informationen gibt es unter: www.hennef.de/ehrenamt.

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Beitrag vom 22.10.2025