Weltfrauentag 2023 im Interkult

Weltfrauentag 2023 im Interkult

(ms) Die Begeisterung und Freude war riesig. Endlich konnte das Internationale Frauenfrühstück am Weltfrauentag wieder stattfinden. Denn wegen der Corona-Pandemie musste dieses Treffen zwei Jahre ausfallen. Der Andrang war groß im Interkult, der Interkulturellen Beratungs- und Begegnungsstätte der Stadt Hennef. Zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt und dem Verein „frauen helfen frauen“ bot Interkult wieder eine große Frühstückstafel an diesem besonderen Tag an. Und das zum zehnten Mal.

„Das Motto des Weltfrauentages lautet in diesem Jahr „Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!” Damit wird einmal mehr auf die Bedeutung von Frauen in der Arbeitswelt hingewiesen. Frauen machen einen immer größeren Teil der Arbeitskräfte aus und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Wirtschaft. Leider gibt es jedoch noch immer zahlreiche Hindernisse, die Frauen daran hindern, ihre Karrieren vollständig zu entfalten. Dazu gehören beispielsweise Diskriminierung, ungleiche Bezahlung und mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagte Bürgermeister Mario Dahm bei der Eröffnung des Zusammentreffens und wies darauf hin, dass man am Weltfrauentag sich daran erinnern solle, dass Gleichberechtigung und Chancengleichheit für Frauen nicht nur ein moralisches, sondern auch ein wirtschaftliches Gebot und eine gesetzliche Verpflichtung sind.

Hintergrund: Weltfrauentag

Der internationale Frauentag, der jährlich am 8. März begangen wird, steht für die weltweite Solidarität unter Frauen, für gleiche und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen, gegen Diskriminierung und für mehr Selbstbestimmung und Geschlechtergerechtigkeit. Ins Leben gerufen hat ihn die deutsche Sozialistin Clara Zetkin. Auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen im Jahre 1910 forderte sie mehr Gleichberechtigung für Frauen: “keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte”. Ein Jahr später gingen erstmals Frauen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz zum Frauentag auf die Straße. Ihre zentrale Forderung: Einführung des Frauenwahlrechts und Teilhabe an der politischen Macht. Außer in Finnland durften zu diesem Zeitpunkt in keinem europäischen Land Frauen wählen. In Deutschland wurde Frauen dieses Recht 1918 zugestanden. Zum ersten Mal konnten sie 1919 an der Wahl zur Nationalversammlung der Weimarer Republik teilnehmen. Mit der Verabschiedung des Grundgesetzes vor 70 Jahren erhielt die Gleichbehandlung von Frau und Mann mit dem Gleichstellungsartikel (Art. 3 GG) erstmals Verfassungsrang. Danach dauerte es weitere neun Jahre, bis die Vorgabe des Grundgesetzes mit dem Inkrafttreten des Gleichberechtigungsgesetzes (GleichberG) am 1. Juli 1958 Einzug in die bundesdeutsche Gesetzeswirklichkeit hielt. In der Schweiz sollte es noch lange dauern, bis Frauen im Jahr 1971 erstmals wählen durften. In Deutschland wurde der Internationale Frauentag unter der NS-Herrschaft als sozialistischer Feiertag verboten. Stattdessen propagierten die Nationalsozialisten den Muttertag und die “biologische Verpflichtung” der Frau. Im Zuge der neuen Frauenbewegung in der Bundesrepublik Ende der 1960er Jahre gelangte er wieder in das Bewusstsein zurück.