
24 Jan. Bauausschuss gibt Entwurf für Fahrradstation frei
Die Planung der Fahrradstation mit rund 400 sicheren und wettergeschützten Fahrradstellplätzen am Bahnhof Hennef geht nach finaler Zustimmung des Bauausschusses am 23. Januar 2025 zur vorgestellten Entwurfsplanung in die nächste Phase. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, die Ausführungsplanung zu erstellen und die Baumaßnahme auszuschreiben und zu vergeben. Bürgermeister Mario Dahm konnte dem Bauausschuss berichten, dass der Stadt mittlerweile der offizielle Förderbescheid des Bundesamtes für Logistik und Mobilität für eine Zuwendung in Höhe von 3,668 Millionen Euro im Rahmen des Förderprogramms „Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“ vorliegt. Das entspricht rund 90 Prozent der 2023 veranschlagten Kosten, die nach abschließender Kostenberechnung der Planer weitgehend eingehalten werden kann. Der Bundestag hatte das Projekt aufgrund seiner Modellhaftigkeit für die Stärkung des Radverkehrs in Städten für eine Bundesförderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr ausgewählt. Der Bau soll Mitte des Jahres beginnen.
„Ich freu mich, dass wir nun in die Phase der Realisierung übergehen können. Die Fahrradstation ist eine innovative Kombination aus Abstellanlage und Service-Angebot und in eine Gesamtkonzeption von Radpendlerrouten und Fahrradstraßen in Hennef eingebunden, um das Pendeln mit dem Fahrrad und den Umstieg auf Bus und Bahn attraktiver zu machen. Zudem wird der stark versiegelte Bahnhofsvorplatz durch die nachhaltige Bauweise, eine ansprechende, offene und helle Gestaltung der Fahrradstation mit Sichtholzfassade und extensiver Dachbegrünung sowie der Begrünung der Platzfläche städtebaulich aufgewertet“, erklärt Bürgermeister Mario Dahm.
Die Fahrradstation kombiniert wetter- und diebstahlgeschützte Abstellplätze unter dem Place Le Pecq mit einem Serviceangebot rund um Rad und Mobilität, wie Fahrradwerkstatt und -verkauf, im Erdgeschoss des Gebäudes. Damit würde auch eine Lücke im Angebot in der Hennefer Innenstadt geschlossen. Zudem ist eine weitere öffentliche, barrierefreie Toilette vorgesehen. Von der Humperdinckstraße soll eine Rampe in die voll automatisierte, gesicherte und videoüberwachte Abstellanlage führen. Eine Photovoltaikanlage versorgt das Gebäude mit Strom.
„Die Fahrradstation ist ein zentraler Baustein der Verkehrswende in unserer Stadt, der durch die große finanzielle Unterstützung des Bundes überhaupt ermöglicht wird. Im Sinne des einstimmig vom Stadtrat beschlossenen Masterplan Mobilität stärken wir damit die Alternativen zum Autoverkehr, um mehr Verkehr vom Auto auf Fuß-, Rad- oder Nahverkehr zu verlagern und den Verkehrskollaps in zentralen Lagen zu verhindern sowie Nachhaltigkeitsziele im Sinne des Klimaschutzes zu erreichen. Davon profitieren nicht nur die direkten, fahrradfahrenden Nutzerinnen und Nutzer, sondern alle in unserer Stadt“, so Bürgermeister Mario Dahm.
Der Bahnhof Hennef verzeichnet täglich rund 9.800 Ein- und Ausstiege in die Bahn sowie 7.800 in Busse. Schon heute erreichen viele Henneferinnen und Hennefer den Bahnhof mit dem Fahrrad, sodass der Bedarf mit den vorhandenen offenen Fahrradständern und den Mietboxen – insbesondere für teure E-Fahrräder – nicht gedeckt werden kann. Nachdem vor Jahren mit dem Park&Ride-Parkhaus und dessen Erweiterung kostenloser Parkraum für Autos geschaffen wurde, soll nun mit der Fahrradstation endlich auch ein angemessenes Angebot für Radfahrende entstehen.
Hintergrund und Entwicklung des Projektes
Die Fahrradstation beruht auf einer Konzeptidee des ADFC Hennef aus dem Jahr 2016. Im Februar 2022 beauftragte der Ausschuss für Stadtplanung und Wohnen einstimmig eine Machbarkeitsstudie mit mindestens zwei Varianten für eine Fahrradstation auf dem Place Le Pecq. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurde eine Bedarfsermittlung inklusive einer Reisendenbefragung durch ein Fachplanungsbüro durchgeführt, die einen konkreten Bedarf nachweist und die passgenaue Dimensionierung der Station ermöglichte. Im September 2022 entschied sich der Ausschuss für Stadtplanung und Wohnen für die teilweise unterirdische Variante. Nachdem der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags die Förderung des Projektes beschlossen hatte, wurde die Planungsleistung europaweit ausgeschrieben.
Mit der Objektplanung wurde das erfahrene Fachbüro slb_architekten und ingenieure aus Boppard beauftragt. Die Tragwerksplanung wurde an die imagine structure GmbH aus Köln und die Fachplanung Gebäudetechnik an das Ingenieurbüro Amelung & Reydt aus Wuppertal vergeben.
Eine zunächst auch eingebrachte Variante, die Fahrradabstellplätze im Auto-Parkhaus an der Humperdinckstraße unterzubringen, wurde im Rahmen des Planungsprozesses verworfen, da dieses Parkhaus sowie die spätere Erweiterung seinerzeit nicht auf diese gemeinsame Nutzung hin konzipiert worden sind. So wären ebenfalls Investitionen in erheblichem Umfang erforderlich, um etwa eine gesicherte Abstellanlagen bei nicht geeigneten Deckenhöhen zu errichten und eine sichere, vom Autoverkehr getrennte Zufahrt für Radfahrende zu schaffen. Im Ergebnis kann durch die Bundesförderung für die Fahrradstation mit dem städtischen Eigenanteil eine wirtschaftlichere und nachhaltigere Lösung zur Förderung des Radverkehrs geschaffen werden als mit einer ähnlich großen Summe durch Umbauten am Auto-Parkhaus.
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Beitrag vom 24.1.2025